Kremlchef Wladimir Putin habe seinen außenpolitischen Berater Juri Uschakow beauftragt, die Gespräche mit Zuppi über eine politisch-diplomatische Lösung des Konflikts zu führen, sagte Peskow. Putin selbst reiste nach Angaben von Peskow in die russische Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus, um sich dort um Tourismusfragen zu kümmern. Dagestan ist als Ferienziel bei vielen Russen beliebt.
Als Gesandter des Oberhauptes der katholischen Kirche werde Zuppi am Mittwoch und Donnerstag Russland besuchen, um "Gesten der Menschlichkeit" zu fördern, hatte der Heilige Stuhl am Dienstag mitgeteilt. Die Reise soll demnach dazu beitragen, "eine Lösung für die derzeitige tragische Situation und Wege für einen gerechten Frieden zu finden". Zuppi, der zugleich Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist, reiste bereits Anfang Juni in der Rolle des Gesandten des Pontifex nach Kiew. Damals war das Hauptziel der Initiative, der Ukraine zuzuhören und auszuloten, welche Möglichkeiten es gibt, einen gerechten Frieden zu erreichen. Der Besuch sollte zudem zum "Abbau der Spannungen" in Russlands Krieg gegen die Ukraine beitragen. Zuppi traf auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Papst Franziskus hat immer wieder eine Friedenslösung in dem schon gut 16 Monate andauernden russischen Angriffskrieg angemahnt. Der Vatikan hat sich seit Kriegsbeginn oft als Vermittler angeboten. Im Mai beauftragte Franziskus Zuppi, eine Ukraine-Mission zu leiten. In seinen öffentlichen Auftritten und Audienzen erinnert der Pontifex zwar regelmäßig an das Leid der Menschen in der Ukraine, Russland als Aggressor nennt er bei solchen Gelegenheiten allerdings nicht, was ihn bereits früh Sympathien in der Ukraine kostete. Auch andere Staaten wie China und Brasilien hatten Initiativen für Friedensgespräche gestartet. Sie brachten bisher keine Ergebnisse.
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