"Im Ausnahmejahr 2022 verzeichneten wir trotz aller Sonderaufgaben in Folge des Ukrainekrieges ein erfreuliches Ergebnis auf dem Niveau der Vorkrisenjahre", sagte Wintels. Es liege etwa auf dem Durchschnittsniveau der letzten fünf Jahre und "absolut im Korridor unserer Erwartungen." Die Banken-Gruppe plant generell mit einem Ergebnis von etwa einer Milliarde Euro jährlich. Man habe nicht die Absicht, ein Rekordergebnis nach dem anderen vorzulegen, sagte Finanzvorstand Bernd Loewen.
Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage legte die KfW 122 Millionen Euro für mögliche Kreditausfälle zurück. Die Vorsorge für ausgefallene Engagements in Russland und der Ukraine bezifferte das Institut auf einen sehr niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Im vergangenen Jahr ließen vor allem die Milliarden, die der Bund zur Sicherung der Energieversorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen beschloss, das Fördervolumen des Instituts in die Höhe schießen. Mit insgesamt 166,9 Milliarden Euro wurde der Rekord des Corona-Jahres 2020 (135,3 Mrd Euro) deutlich übertroffen, wie die Bankengruppe bereits mitgeteilt hatte. 2021 lag die Fördersumme im In- und Ausland zusammen bei 107 Milliarden Euro.
Auch das traditionelle Fördergeschäft des seit 75 Jahren bestehenden Instituts, das zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Bundesländern gehört, war im vergangenen Jahr gefragt. Die KfW versorgt Mittelständler, Hausbauer und Studierende mit zinsgünstigen Krediten. Mit der Berufung von Katharina Herrmann zum 8. April in den Vorstand ist das sechsköpfige Führungsgremium wieder zur Hälfte mit Frauen besetzt. Die 54-Jährige, die seit April 2022 als Generalbevollmächtigte in der KfW Bankengruppe tätig war, übernimmt im Vorstand die Verantwortung für das inländische Fördergeschäft.
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