In Bayern und Sachsen drohen massive Hochwasser und Überschwemmungen. In über 20 Gebieten beider Bundesländer wurden Warnungen ausgesprochen, während in der Stadt Dresden die Abrissarbeiten an der beschädigten Carolabrücke unter Hochdruck fortgesetzt werden. Besonders brisant ist die Situation an der Elbe in Sachsen, da die Pegelstände weiterhin steigen. Die Behörden warnen, dass die Elbe bis zum Wochenende die Alarmstufe 1 erreichen könnte, was nicht nur die Abrissarbeiten gefährdet, sondern auch das Risiko birgt, dass Trümmer der Dresdner Brücke weitere Brücken einreißen könnten. Experten rechnen in den betroffenen Gebieten mit Niederschlägen von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter.
Auch in Bayern spitzt sich die Lage zu. In Passau, wo Donau und Inn zusammenfließen, könnten die steigenden Pegelstände zu ersten Sperrungen führen. Bereits am Abend wird erwartet, dass Stadtgebiete betroffen sein könnten, während großflächige Überflutungen derzeit nicht als wahrscheinlich gelten. Die Hochwasserzentrale Bayern warnt vor allem vor lokalen Überschwemmungen im Isar- und Regeneinzugsgebiet, wo vereinzelt die Meldestufe 3 erreicht werden könnte. Besonders kritisch könnte die Lage am Sonntag werden, wenn der Scheitelpunkt des Hochwassers erwartet wird.
In Sachsen gilt die Hochwassergefahr vor allem für die Flüsse Spree, Schwarze Elster, Obere Elbe, und Lausitzer Neiße. Für insgesamt 21 Flussgebiete wurden amtliche Hochwasser-Warnungen ausgesprochen. Die Abriss- und Räumarbeiten an der Carolabrücke in Dresden laufen auf Hochtouren, um die eingestürzten Teile bis Sonntag zu entfernen. Unterstützung kommt von der Bundeswehr, die mit zwei Bergepanzern arbeitet, da der aufgeweichte Boden die Arbeiten erschwert. Das Hochwasser der Elbe könnte die Situation weiter verschärfen, da Trümmerteile der Brücke mitgerissen und weitere Schäden verursacht werden könnten.
Die Wetterlage betrifft nicht nur Deutschland. In Polen und Tschechien haben heftige Regenfälle in der Nacht bereits zu den ersten Überschwemmungen geführt. Besonders in der Region Oppeln in Polen mussten mehrere Orte evakuiert werden, nachdem Flüsse wie die Biała Glucholaska über die Ufer getreten sind. Insgesamt waren dort Hunderte Rettungskräfte im Einsatz, um die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Der polnische Wetterdienst hat zudem Hochwasserwarnungen für Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen herausgegeben. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hat die Armee in Alarmbereitschaft versetzt, um mit schwerem Gerät auf mögliche Katastrophen zu reagieren.
Auch in Tschechien ist die Lage angespannt. In mehreren Regionen wurde die dritte Hochwasserstufe ausgerufen. Besonders betroffen ist das Altvatergebirge, wo in den letzten 24 Stunden bis zu 170 Millimeter Niederschlag gefallen sind. Regierungschef Petr Fiala hat bereits Krisenmaßnahmen angekündigt und lässt den Abfluss von Stauseen erhöhen, um Platz für die kommenden Wassermassen zu schaffen. In Prag wurden bereits Hochwasserschutzwände errichtet, um das historische Stadtzentrum zu schützen.
Auch in Österreich bereiten sich die Behörden auf schwere Regenfälle vor. Besonders in Niederösterreich und Oberösterreich könnten die Regenmengen bis zu 300 Liter pro Quadratmeter erreichen. Entlang der Donau wurden bereits Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen, um ein Hochwasser zu verhindern, das nur alle 30 Jahre erwartet wird. Der Katastrophenhilfsdienst wurde aufgeboten, um insbesondere kritische Infrastrukturen wie Umspannwerke zu schützen. Im Großglocknergebiet und anderen alpinen Regionen sorgt starker Schneefall zusätzlich für Lawinengefahr, was die Rettungsarbeiten erschwert.
Die Österreichischen Bundesbahnen haben zudem eine Reisewarnung herausgegeben, und alle Zugverbindungen in gefährdeten Gebieten wurden stark eingeschränkt. Reisende werden aufgerufen, Fahrten zwischen Freitag und Sonntag zu verschieben, um Störungen im Bahnverkehr zu vermeiden.
Meteorologen warnen, dass die Wetterlage sich am Wochenende weiter verschärfen könnte. In Bayern, Sachsen sowie in den angrenzenden Ländern Tschechien und Polen werden weiterhin starke Regenfälle erwartet, die die Pegelstände der Flüsse weiter ansteigen lassen könnten. Auch in Österreich und den Alpenregionen drohen bis Mitte nächster Woche heftige Niederschläge, die zu weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen führen könnten.
Für Bayern und Sachsen bedeutet dies, dass die Gefahr von Hochwasser in den kommenden Tagen weiter bestehen bleibt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist die Lage weiterhin angespannt, und die Bevölkerung wird aufgerufen, die Anweisungen der Behörden genau zu befolgen.
Die kommenden Tage werden entscheidend dafür sein, ob die Hochwasserschutzmaßnahmen ausreichend sind, um größere Katastrophen zu verhindern. In allen betroffenen Regionen wird rund um die Uhr gearbeitet, um mögliche Schäden zu minimieren und die Bevölkerung zu schützen.