Nach Angaben der örtlichen Behörden waren rund 100 in ihre Häuser zurückgekehrt, bevor am Samstag erneut ein Evakuierungsbefehl erlassen wurde. Die Alarmstufe wurde auf "Notfall" angehoben – die höchste Stufe der dreistufigen Skala, die darauf hinweist, dass eine Gefahr für Menschen, Gemeinschaften, Eigentum oder die Umwelt besteht. Die seismische Aktivität verstärkte sich über Nacht und die verbliebenen Bewohner von Grindavik wurden gegen 03:00 Uhr GMT evakuiert.
Island liegt über dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der Grenze zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen tektonischen Platte – zwei der größten auf dem Planeten. Die Erdkruste besteht aus verschiedenen Platten, die sich gegeneinander bewegen und im Laufe von Millionen von Jahren Berge und Vulkane entstehen ließen. Die eurasische und die nordamerikanische Platte bewegen sich jedes Jahr um einige Zentimeter auseinander, was das Land zu einer Brutstätte seismischer und vulkanischer Aktivität macht. Dadurch kann Magma an die Oberfläche aufsteigen, das als Lava und/oder Asche austritt.
Die Isländer sind an vulkanische Aktivität gewöhnt und haben darauf aufbauende erfolgreiche Tourismusindustrie aufgebaut. Zu den weiteren Ländern, die an Verwerfungslinien liegen, gehört die Türkei, die zusammen mit Syrien im Februar letzten Jahres das verheerende Erdbeben erlebte.