Die FIFA lehnt in ihren Statuten die Einmischung von staatlichen Organen ab - und damit auch das Urteil eines Gerichtshofs in Rio de Janeiro von Anfang Dezember. Bei einer Suspendierung wären auch alle Funktionäre und Schiedsrichter für internationale Spiele und Veranstaltungen gesperrt.
Die FIFA und der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL wollen am 8. Januar in Brasilien eine Kommission bilden, die sich mit der ausgelösten Krise beschäftigen soll. "Bis zur Durchführung einer solchen Mission darf keine Entscheidung getroffen werden, die sich auf die CBF auswirkt, einschließlich etwaiger Wahlen oder Wahlaufrufe", hieß es in dem Schreiben.
Anfang Dezember hatte ein Gericht des Bundesstaates Rio de Janeiro Rodrigues als Präsident des nationalen Verbandes CBF seines Amtes enthoben. Ihm werden Unregelmäßigkeiten vorgeworfen, die zu seiner Wahl im vergangenen Jahr führten. Laut Gerichtsbeschluss muss innerhalb von 30 Tagen ein neuer Präsident gewählt werden. Bis dahin soll der Chef des Sportgerichts des Landes, José Perdiz, interimsweise die Geschäfte übernehmen.
Die Amtszeit von Rodrigues läuft eigentlich bis 2026. Rodrigues ist damit der nächste CBF-Präsident, der mit rechtlichen Problemen zu kämpfen hat. Sein Vorgänger Rogério Caboclo wurde im Zusammenhang mit einem Fall sexueller Belästigung suspendiert. Davor waren Ricardo Teixeira, José Maria Marin und Marco Polo del Nero in Korruptionsfälle verwickelt.