"Hier teilen sich Bund und Länder eine Leistung, die sie insgesamt über 4 Milliarden Euro jährlich kostet." Das Wohngeld sei eine soziale Leistung, auf die jeder Bürger einen Rechtsanspruch habe und die im Volumen der geplanten Kindergrundsicherung entspreche.
Beim Wohngeld handelt es sich um einen staatlichen Zuschuss für Menschen, die trotz Arbeit oder Rente ihre Wohnkosten nicht allein stemmen können. Um Wohngeld zu erhalten, darf eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschritten werden. Wer Bürgergeld bezieht, hat keinen Anspruch, da die Wohnkosten dadurch bereits gedeckt werden.
Bauministerin Klara Geywitz hatte nach ihrem Amtsantritt 2021 eine Reform des Wohngelds auf den Weg gebracht, das sogenannte Wohngeld 2.0. Dadurch sollte nicht nur der Kreis der Anspruchsberechtigten deutlich erweitert werden, sondern auch die durchschnittlichen Sätze sollten steigen. Anfang 2023 trat das Wohngeld 2.0 in Kraft. Es wird von den Wohngeldstellen in den Kreisen und Kommunen ausgezahlt.
Das Bauministerium geht davon aus, dass nach der Reform rund zwei Millionen Haushalte in Deutschland mit etwa 4,5 Millionen Menschen Wohngeld beziehen. Für sie sei die Reform ein echter Mehrwert, sagte Geywitz. "Für Haushalte, die schon 2022 Wohngeld bezogen haben, ist das Wohngeld im Schnitt auf über 350 Euro pro Haushalt gestiegen, und viele Menschen beziehen seit Januar 2023 erstmalig Wohngeld." Vor der Reform hatte der durchschnittliche Betrag bei 180 Euro gelegen und etwa 600.000 Haushalte wurden damit erreicht.
"In Zeiten angespannter Wohnungsmärkte ist das Wohngeld eine schnell wirksame Hilfe", bilanziert Geywitz. Es unterstütze jene, die trotz Arbeit oder als Rentner ein geringes Einkommen haben. Sie wehrte sich gleichzeitig gegen Kritik, dass sich Mehrarbeit für Bezieherinnen und Bezieher von Wohngeld kaum lohne, da vom hinzuverdienten Geld kaum etwas übrig bleibe.
"Das Wohngeld ist deshalb eine so sinnvolle staatliche Leistung, weil sie sehr zielgenau jene unterstützt, die arbeiten gehen und wenig verdienen." Man habe immer darauf geachtet, dass die Erwerbsanreize beim Wohngeld groß seien.
"Mit der Einführung des Wohngeld Plus haben wir die Anrechnung des zusätzlichen Lohnes gesenkt", sagte Geywitz. Haushalten, die schon 2022 Wohngeld bezogen, bleibe nun von jedem zusätzlich verdienten Euro noch einmal mehr im Portemonnaie. "Wer mehr arbeitet, verdient auch deutlich mehr."