Baerbock habe sich "offensichtlich unwohl" gefühlt, schreibt die Zagreber Zeitung "Jutarnji list". Weitere Medien sprachen von einem Fiasko, das "unangenehm mit anzusehen" gewesen sei.
In den sozialen Netzwerken gab es fast einhellig Kritik an der als übergriffig empfundenen Aktion des kroatischen Politikers. "Erzwungenes Küssen von Frauen wird auch als Gewalt bezeichnet, oder?", kommentierte die ehemalige kroatische Ministerpräsidentin Jadranka Kosor auf der Plattform X. Grlic-Radman habe nicht nur sich, sondern alle Kroaten beschämt, kritisierte die Parlamentsabgeordnete Ivana Kekin.
Der kroatische Außenminister wies die Kritik zurück. "Unter Ministern grüßt man sich immer herzlich", verteidigte er sich. Es habe sich lediglich um eine Begrüßung auf sehr "menschliche" Weise gehandelt. Er entschuldige sich aber, falls jemand Anstoß an dem Vorfall nehme. Die Grünen-Politikerin hat sich bislang zum Vorfall nicht geäußert.
Erst Ende August hatte der damalige spanische Präsident des spanischen Fußballverbandes Luis Rubiales für internationale Empörung gesorgt und musste anschließend sein Amt niederlegen, weil er anlässlich des Endspielsieges der spanischen Frauen-Fußballteams bei der Weltmeisterschaft im australischen Sydney die Nationalspielerin Jennifer Hermoso am Kopf festgehalten und auf den Mund geküsst hatte. Hermoso hatte erklärt, dies sei gegen ihren Willen geschehen.