Der Gipfel findet vor dem Hintergrund der Ergebnisse der EU-Parlamentswahlen statt, bei denen die Europäische Volkspartei (EVP), zu der von der Leyen gehört, als stärkste politische Kraft hervorging. Diese Wahlergebnisse haben die Position von der Leyens gestärkt, und sie scheint auf einem guten Weg zur Wiederwahl zu sein.
Die politische Landschaft in Europa wurde durch den Erfolg der extremen Rechten bei den EU-Wahlen geprägt, was zu politischen Unruhen und vorgezogenen Wahlen in einigen Mitgliedstaaten, insbesondere in Frankreich, geführt hat. Dies hat die Staats- und Regierungschefs veranlasst, ihre Entscheidungen über die Spitzenposten früher als geplant bekannt zu geben.
Ursula von der Leyen - Die deutsche Politikerin und derzeitige Präsidentin der Europäischen Kommission, die für eine zweite Amtszeit vorgeschlagen wird.
Roberta Metsola - Voraussichtlich wird die derzeitige Präsidentin des Europäischen Parlaments, ebenfalls Mitglied der EVP, für eine weitere Amtszeit bestätigt.
Antonio Costa - Der ehemalige Ministerpräsident Portugals und Mitglied der Sozialisten und Demokraten (S&D) wird als Favorit für den Posten des Präsidenten des Europäischen Rates gehandelt.
Kaja Kallas - Die derzeitige Ministerpräsidentin Estlands und Mitglied von Renew Europe könnte als Hohe Repräsentantin, der Außenbeauftragten der EU, nominiert werden.
Um von der Leyen für eine zweite Amtszeit zu bestätigen, benötigt sie die Zustimmung einer qualifizierten Mehrheit der Staats- und Regierungschefs, was mindestens 65 Prozent der Bevölkerung der EU entspricht. Sie wird Unterstützung von der EVP erhalten, muss aber auch politische Lager wie S&D und Renew Europe für sich gewinnen.
Wenn von der Leyen die Zustimmung der Staats- und Regierungschefs erhält, kann sie mit der Auswahl ihrer Kommissare beginnen. Diese müssen aus allen EU-Mitgliedsländern stammen und unter Berücksichtigung des Geschlechtergleichgewichts sowie der politischen Zugehörigkeit ausgewählt werden.
Die endgültige Entscheidung über die Spitzenposten muss auch vom Europäischen Parlament gebilligt werden, wo von der Leyen auf die Unterstützung der EVP sowie anderer politischer Lager wie S&D und Renew Europe angewiesen sein wird, um eine Mehrheit zu sichern.
Der Gipfel wird um 18:00 Uhr MEZ beginnen und wird von der gesamten EU-Gemeinschaft mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden, da die Zukunft der Union von den getroffenen Entscheidungen maßgeblich beeinflusst wird.