
In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 15 Prozent höhere Entgelte für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten in dem Konzernbereich Post & Paket Deutschland und begründet das unter anderem mit der hohen Inflation. Der Post ist das viel zu viel. In der nächsten Tarifrunde am 8. und 9. Februar will das Unternehmen ein eigenes Angebot vorlegen.
8,4 Milliarden Euro, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt, Andrea Kocsis. "Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten. Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar."
Bereits in der vergangenen Woche hatte es Warnstreiks bei der Post gegeben, die zweite Warnstreik-Welle begann am Donnerstag. Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin hatten zuletzt am Freitag rund 18.000 Beschäftigte bundesweit an verschiedenen Standorten die Arbeit niedergelegt.
Die Post hat starke Wachstumsjahre hinter sich, was auch an der Corona-Pandemie lag: Die Menschen bestellten viel mehr im Internet als zuvor. Im vergangenen Jahr sanken die Paketmengen zwar etwas, da sich die Pandemiefolgen abschwächten und die Menschen wieder mehr einkaufen gingen. Auch die konjunkturelle Eintrübung machte sich bemerkbar. Dafür zog aber das zuvor schwächelnde Briefgeschäft wegen steigender Werbesendungen an. Die Perspektiven des Logistikers sind in Zeiten des boomenden Online-Handels weiter positiv. Allerdings machen höhere Kosten etwa für Energie dem Unternehmen zu schaffen.
Die Deutsche Post betont, dass sie finanziellen Spielraum für Investitionen brauche - Investitionen, die die derzeitigen Jobs langfristig absicherten. Stiegen die Personalkosten zu stark, könnte das Investitionen ausbremsen und so die Zukunft eintrüben. Verdi hingegen verweist auf die Leistungen der Belegschaft in Pandemiezeiten und auf die hohe Inflation, die eine kräftige Entgeltsteigerung erforderlich mache. "Die Streiks sind ein klares Zeichen unserer Mitglieder in Richtung Arbeitgeber", sagte die Vize-Vorsitzende von Verdi, Andrea Kocsis.
Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Tarifverhandlungsrunde in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass sie nicht bereit und auch nicht in der Lage seien, die Reallohnverluste der Beschäftigten auszugleichen, sagte die Gewerkschafterin. "Das ist eine Provokation, auf die die Beschäftigten mit ihren Streiks eine unmissverständliche Antwort geben." Der Konzern erwarte für 2022 einen Rekordgewinn. "Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten", so Kocsis. Auch vor diesem Hintergrund seien die Tarifforderungen "notwendig, gerecht und machbar".
Agenturen/pclmedia