Im Güterverkehr dürften die Auswirkungen des Arbeitskampfes hingegen noch etwas länger zu spüren sein. Es könne mehrere Tage dauern, bis der Stau Hunderter Güterzüge aufgrund des Arbeitskampfes wieder abgebaut sei, hatte die Bahn schon vor dem Ende des Warnstreiks mitgeteilt. Sie zog trotzdem ein positives Resümee nach dem Warnstreik: Der Notfahrplan habe verlässlich funktioniert. Im Regional- und S-Bahnverkehr hätten teilweise sogar mehr Fahrten angeboten werden können als ursprünglich geplant.
Mit dem 20-Stunden-Warnstreik hat die GDL früh in den laufenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn versucht, den Druck zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Woche sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Als Knackpunkt gilt aber die Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das als unerfüllbar ab.
Die erste Verhandlungsrunde war vergangene Woche ohne inhaltliche Annäherung zu Ende gegangen. Das nächste Treffen war für diesen Donnerstag und Freitag geplant. Die Bahn hatte das Gespräch nach der Warnstreikankündigung der GDL aber abgesagt. Die nächste Runde ist für Ende kommender Woche in Berlin angesetzt. Ob es dazu kommt, war zunächst unklar.