Moskau besteht vor möglichen Verhandlungen unter anderem darauf, dass die Ukraine auf ihre von russischen Truppen besetzten Gebiete verzichtet. Das lehnt die Ukraine entschieden ab. Am Dienstag hatte der frühere ukrainische Box-Weltmeister Wladimir Klitschko gesagt, er sehe derzeit keinerlei Chancen, mit Russland über Frieden zu verhandeln.
"Verhandlungen mit wem, mit Russland, mit Putin, Lawrow, mit wem?", beantwortete der 47-Jährige am Dienstag in der ZDF-Sendung von Markus Lanz eine entsprechende Frage. Der Bruder von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fügte hinzu: "Das sind Lügner, die haben die Welt belogen Jahrzehnte mit ihrer Propaganda." Klitschko fragte weiter, worüber man mit Lügnern verhandeln sollte und antwortete selbst: "Dass wir vertuschen, vergessen: Vergewaltigung, Tötung, Folter, zerstörtes Leben." Wenn man in Verhandlungen gehe, dann nicht aus einer Position der Schwäche.
Am 24. Februar 2022 waren russische Truppen in das Nachbarland einmarschiert. Seitdem setzt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg zur Wehr. Wladimir Klitschko sagte, er mache sich Sorgen, dass die Menschen in Deutschland und weiteren Ländern kriegsmüde werden könnten. "Die Preise sind höher geworden, das Leben ist teurer geworden, das Leben in Europa hat sich verändert", sagte Klitschko.
Trotzdem hätten die meisten Menschen nach wir vor Verständnis und unterstützten die Ukrainer. "Im Sport so wie im Krieg, Ausdauer schlägt alles." Auch wenn alles sehr langsam und mühsam vorangehe. Es sei klar geworden, dass Wladimir Putins Russland sich an diesem Krieg "verschlucken" sollte - mit den Konsequenzen, dass der Krieg aufhöre und so etwas nicht wieder passiere. "Das Böse hat kein Ende, wenn wir das Ende nicht dem Bösen geben."
dp/fa