Der Studie zufolge war 2021 neue Kleidung unerschwinglich für 17 Prozent der Menschen, die dauerhaft, also über fünf oder mehr Jahre, unter der Armutsgrenze lebten. Unter den Menschen, die 2021 arm waren, aber nicht durchgehend in allen vier Jahren davor, konnten sich gut acht Prozent keine neue Kleidung leisten. Von den dauerhaft Armen sahen sich der Studie zufolge mehr als vier Prozent finanziell nicht in der Lage, die Wohnung angemessen zu heizen. Fünf Prozent gaben an, sich keine neuen Schuhe leisten zu können.
Die Daten machten anschaulich, dass Armut selbst in einem reichen Land wie der Bundesrepublik nicht selten mit deutlichen alltäglichen Entbehrungen verbunden sei, analysierte das WSI.
Die Einkommensarmut habe von 2021 auf 2022 leicht abgenommen, berichtete das WSI weiter. So hätten 2022 in Deutschland 16,7 Prozent der Menschen in Armut gelebt, 2021 seien es noch 16,9 Prozent gewesen. Seit 2010 sei die Armutsquote im Trend jedoch spürbar angestiegen. Damals habe sie bei 14,5 Prozent gelegen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 habe sie 15,9 Prozent betragen.
Überdurchschnittlich oft von Armut betroffen sind der Untersuchung zufolge Arbeitslose, Minijobber, Ostdeutsche, Alleinerziehende, Frauen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, Singles sowie Menschen, deren Schulabschluss maximal einem Hauptschulabschluss entspricht.