Die erste Runde für die beiden Tarifbezirke fand gemeinsam in Düsseldorf statt. Die Forderung der IG Metall nach einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich wiesen die Arbeitgeber "kategorisch" zurück. Dies sei "weder organisierbar noch finanzierbar", so der Arbeitgeberverband Stahl.
Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer für die ostdeutsche Stahlindustrie, Dirk Schulze, zeigte sich überzeugt, dass bei der Suche nach Fachkräften die Arbeitszeitverkürzung helfe. "Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatem hat gerade für junge Menschen eine sehr große Bedeutung. Kürzere Arbeitszeiten sind daher ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Branchen", sagte er laut der Mitteilung. Auch führe eine Arbeitszeitverkürzung zu weniger Krankheitsausfällen und einer höheren Produktivität.
Der Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer NRW, Knut Giesler, betonte die soziale Verantwortung der Arbeitgeber. Nach der Umstellung auf Direktreduktionsanlagen würden für die grüne Stahlproduktion weniger Menschen benötigt, sagte er. "Hier spielt die Arbeitszeitverkürzung mit vollem Entgeltausgleich eine herausragende Rolle. Sie sichert Beschäftigung und Entgelt."
In der Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind rund 68.000 Menschen beschäftigt, in der ostdeutschen Stahlindustrie rund 8000. Die nächste Tarifverhandlung für die nordwestdeutsche Stahlindustrie wurde für den 23. November verabredet. Für die ostdeutsche Stahlindustrie wollen die Tarifparteien am 24. November weiterverhandeln. Die Friedenspflicht endet Ende November.