Schröder ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet, hat sich von dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine aber distanziert. Diese Haltung bekräftigte er am Freitag. "Ich habe deutlich gemacht, was ich von dem Krieg halte, nämlich nichts. Ich habe aber nicht vor, meine persönlichen Beziehungen zu verändern."
Schröder musste sich wegen seiner Nähe zu Russland einem von mehreren SPD-Verbänden beantragten Parteiausschlussverfahren stellen, das aber scheiterte. Auch um seine Ehrung für 60 Jahre Parteimitgliedschaft gab es eine Kontroverse. Zum SPD-Parteitag im Dezember will die Parteispitze Schröder nicht einladen, obwohl das bei Ex-Vorsitzenden üblich ist. Schröder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler und von 1999 bis 2004 SPD-Vorsitzender. Anschließend wurde er Lobbyist für die russische Energiewirtschaft.
Die Ukraine hat unterdessen von Deutschland ein drittes Flugabwehrsystem vom Typ Iris-T erhalten. Es sei in dieser Woche übergeben worden und bestehe aus drei Startgeräten, einem Radarsensor, einem Generator und Klimagerät und den dazugehörigen Lenkflugkörpern, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Freitag mit. Außerdem erhalte die Ukraine Ersatzteile und technisch-logistische Unterstützung.
Deutschland leiste damit einen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung, der kritischen Infrastruktur und der Soldatinnen und Soldaten in der Ukraine - insbesondere für den bevorstehenden Winter, wenn wieder mit verstärkten Angriffen der russischen Seite auf kritische Infrastrukturen zu rechnen sei.
Anlässlich der Lieferung betonte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die weitere Unterstützung für die Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg: "Auf uns ist Verlass und wir machen alles möglich was geht. Dieser Krieg wird nicht in Vergessenheit geraten." Das dritte Iris-T-System sei "essentiell für den Schutz der Ukraine".
Das Luftabwehrsystem Iris-T SLM ermöglicht nach Angaben des Herstellers Diehl Defence Schutz vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und ballistische Kurzstreckenraketen. Das System kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Es wird also eine Art Schutzschirm über einer Fläche gespannt. Eines der Systeme kann zum Beispiel eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen.