Seit Juli vergangenen Jahres hat die EZB sechs Mal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht. Bei ihrer März-Sitzung hatten die Euro-Währungshüter eine weitere Anhebung des Leitzinses um 0,5 Punkte auf 3,5 Prozent beschlossen. Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, erhalten darauf mittlerweile 3,0 Prozent Zinsen.
EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel bekräftigte in einem bereits am Montag veröffentlichten Interview die Entschlossenheit zu weiteren Zinsanhebungen: Es sei aus ihrer Sicht "klar, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sind", sagte Schnabel dem Portal "Politico". "Aber der Umfang der Zinserhöhungen wird von den kommenden Daten abhängen." Auf Nachfrage antwortete Schnabel: "Datenabhängigkeit bedeutet, dass 50 Basispunkte nicht vom Tisch sind."
Mit den Zinserhöhungen versuchen die Währungshüter, die seit Monaten hohe Inflation einzudämmen. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an.
"Die Inflation liegt seit Mitte 2021 über unserem Ziel, ist also seit fast zwei Jahren zu hoch", sagte Lane. "Und je länger die Inflation zu hoch bleibt, desto größer ist das Risiko, dass sich die Wahrnehmung der Menschen ändert, dass sie das Vertrauen in unsere Fähigkeit verlieren, zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückzukehren. Das ist im Moment nicht der Fall, aber deshalb wollen wir die Inflation rechtzeitig auf zwei Prozent zurückführen."
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