Vier von zehn Stromanschlüssen werden der Umfrage zufolge mit Ökostrom betrieben. Im Vergleich zur ersten ADAC-Umfrage in der Sache 2019 haben die Lademöglichkeiten etwas zugenommen. Damals hatten nur zwei Prozent der Objekte eine Ladesäule oder Wallbox und zwei Prozent eine Steckdose.
"Elektroautos sollen den CO2-Ausstoß im Verkehr reduzieren und gerade die Städte von Abgasen entlasten. Dort leben die meisten Menschen aber in Mehrfamilienhäusern. Hier sind die Lademöglichkeiten nach wie vor völlig unzureichend", kritisierte Prof. Roman Suthold vom ADAC in NRW, wo Immobilienverwalter in Düsseldorf und Köln befragt wurden.
"Auch wenn richtigerweise immer mehr öffentliche E-Ladestationen entstehen, ist das Laden zu Hause und über Nacht für die Nutzer am bequemsten und effektivsten. Wenn es dazu aber keine Möglichkeit gibt, schreckt das auch potenzielle E-Auto-Käufer ab. Ohne Elektrifizierung des Pkw-Bestandes sind die Klimaschutzziele unerreichbar", so Suthold.
Knapp ein Drittel der befragten Immobilienverwalter (30 Prozent), die noch kein Objekt mit Lademöglichkeit betreuen, plant immerhin einen entsprechenden Ausbau. Für zwei Drittel der Mehrfamilienhäuser, die bereits über Lademöglichkeiten verfügen, planen die Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre einen weiteren Ausbau.
Seit der Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) zum 1. Dezember 2020 haben es Mieter und Eigentümer in Mehrfamilienhäusern grundsätzlich einfacher, einen Anspruch auf eine Lademöglichkeit an ihrem Stellplatz durchzusetzen. Der ADAC in NRW bietet seit 2018 zusammen mit dem Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW eine kostenlose Erstberatung für das private Laden von Elektrofahrzeugen an.
dp/fa