Als erster Ex-Präsident der US-Geschichte war Trump Ende März 2023 im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft von Manhattan wirft dem Republikaner eine Fälschung von Geschäftsdokumenten in 34 Fällen vor, was mit vier Jahren Gefängnis bestraft werden könnte. Trump plädiert auf nicht schuldig.
Tatsächlich war das von Trumps damaligem Anwalt Michael Cohen vor der Wahl an Stormy Daniels gezahlte Schweigegeld von 130.000 Dollar (120.000 Euro) an sich nicht illegal. Allerdings soll die Rückzahlung des Geldes an Cohen durch Trumps Immobilienimperium in zahlreichen Tranchen fälschlicherweise als Anwaltskosten verbucht worden sein.
Die Zahlungen stammen zwar aus der Zeit vor der Wahl 2016 und damit aus der Zeit vor Trumps Präsidentschaft, laut seinen Anwälten will die Staatsanwaltschaft aber auch Beweise aus seiner Zeit im Weißen Haus vorlegen. "Präsident Trump beantragt daher mit Nachdruck eine Vertagung des Prozesses, um die weiteren Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs abzuwarten", argumentierten sie.
Die Sexdarstellerin mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford hatte nach eigener Schilderung im Jahr 2006 eine Affäre mit dem verheirateten Trump gehabt - also kurz nachdem dessen Ehefrau Melania den Sohn Barron zur Welt gebracht hatte. Trump bestreitet eine sexuelle Beziehung mit Stormy Daniels.
Trump, dessen Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im November so gut wie feststeht, ist Angeklagter in insgesamt vier Strafverfahren. Seine Anwälte hatten wiederholt versucht, die verschiedenen Prozesse auf die Zeit nach der Wahl zu verschieben. Sollte der 77-Jährige erneut ins Weiße Haus einziehen, könnte er nach seiner Amtseinführung anordnen, die Strafverfolgung gegen ihn durch die Bundesjustiz einzustellen.
Ein ursprünglich für den 4. März angesetzter Prozess wegen Trumps "Verschwörung gegen den amerikanischen Staat", also seine rechtswidrigen Versuche, insbesondere durch den Sturm aus Kapitol am 6. Januar 2021, das Ergebnis der von Joe Biden gewonnenen Wahl vom November 2020 umzukehren, liegt vorerst auf Eis: Die Richter setzten das Verfahren aus, bis die Frage der Immunität geklärt ist.