In einem politisch aufgeladenen Umfeld hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Freitag in New York mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Dieses Treffen fand im Trump Tower statt, nur wenige Tage nachdem Selenskyj von US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris in Washington empfangen wurde. Der ukrainische Präsident war in den USA, um Unterstützung für sein Land im fortwährenden Krieg gegen Russland zu mobilisieren und um sein neu konzipiertes Konzept eines "Siegesplans" vorzustellen.
Die politischen Positionen zwischen Trump und der derzeitigen US-Regierung könnten kaum gegensätzlicher sein. Trump, der in der Vergangenheit die massive US-Hilfe für die Ukraine kritisiert hat, sieht in der Situation eine Möglichkeit, Verhandlungen mit Russland zu führen. Er stellte fest, dass jeder Deal, selbst ein schlechter, besser wäre als die gegenwärtige Situation. Dies wirft die Frage auf, wie Trump plant, die Unterstützung für Kiew zu gestalten, sollte er die Präsidentschaftswahl am 5. November gewinnen. In diesem Kontext hat Selenskyj große Sorgen geäußert, dass die USA, als wichtigster Verbündeter der Ukraine, möglicherweise ihre Unterstützung drastisch reduzieren könnten, falls Trump an die Macht zurückkehrt.
Im Gegensatz dazu hat Präsident Biden, der Selenskyj während dessen Aufenthalt in Washington unterstützte, ein weiteres Militärhilfspaket in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar angekündigt. Diese Unterstützung ist Teil der insgesamt 58,7 Milliarden Dollar, die die USA seit Beginn des Krieges im Februar 2022 bereitgestellt haben. Vizepräsidentin Kamala Harris unterstrich in ihrer Ansprache, dass die Unterstützung der Ukraine nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch ein strategisches Interesse der USA sei. Sie warnte davor, dass Vorschläge zur Kapitulation, die die Ukraine zu territorialen Abgaben drängen würden, in der Tat nicht für Frieden stünden, sondern eine gefährliche und inakzeptable Strategie darstellten.
Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj war von Spannung geprägt, insbesondere aufgrund von Trumps jüngsten kritischen Äußerungen über den ukrainischen Präsidenten. Trump hatte Selenskyj in der Vergangenheit als "größten Handelsreisenden der Welt" bezeichnet und seine Entscheidung, keinen Deal mit Russland zu schließen, kritisiert. Die Atmosphäre war angespannt, als Trump andeutete, dass er in der Lage sei, schnell einen Frieden zu vermitteln, während Selenskyj auf die anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine hinwies, wo die Frontlinie weiterhin instabil bleibt.
Präsident Biden plant auch ein internationales Gipfeltreffen zur Unterstützung der Ukraine, das für den 12. Oktober in Deutschland angesetzt ist. Diese "Ukraine-Kontaktgruppe", die mehr als 50 Staaten umfasst, zielt darauf ab, eine koordinierte Antwort auf die Herausforderungen zu entwickeln, vor denen die Ukraine steht. Währenddessen zeigen die fortwährenden Kämpfe in der Ostukraine, insbesondere um strategisch wichtige Städte wie Pokrowsk und Kurachowe, dass der Konflikt weiterhin in vollem Gange ist.
Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj in New York ist nicht nur ein Moment der politischen Interaktion, sondern auch ein Symbol für die tiefen Risse in der US-Politik bezüglich der Unterstützung der Ukraine. Während Biden und Harris die unermüdliche Unterstützung für die Ukraine betonen, zeigen Trumps Kommentare eine potenzielle Wende in der US-Außenpolitik, die erhebliche Konsequenzen für den Konflikt haben könnte. Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die politische Landschaft entwickelt und welche Entscheidungen die zukünftige Unterstützung für die Ukraine beeinflussen werden.