Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, dem Blogger Wladlen Tatarski im April vergangenen Jahres in einem Café in St. Petersburg eine mit einem Sprengsatz präparierte Statue übergeben zu haben. Der Kriegsbefürworter Wladlen Tatarski wurde durch eine Bombe getötet wurde, die in einer Figur versteckt war, die Trepova, 26, ihm in einem Café in St. Petersburg geschenkt hatte, wo er im April letzten Jahres einen Vortrag vor bis zu 100 Menschen hielt
Trepowa wurde weniger als 24 Stunden nach der Explosion festgenommen. Sie gab bereits nach ihrer Festnahme zu, Tatarski die Statue überreicht zu haben - ging aber nach eigenen Angaben davon aus, dass die Statue nur ein verstecktes Abhörgerät enthielt. Von einer Bombe habe sie nichts gewusst. Diese Aussage wiederholte Trepowa auch vor dem Gericht in St. Petersburg, vor dem sie sich seit November verantworten muss. Trepova sagte, sie habe auf Befehl eines Mannes in der Ukraine gehandelt, dessen Namen sie nicht kannte und der ihr vor dem Mord mehrere Monate lang Geld und Anweisungen geschickt hatte.
Tatarski, der mit echtem Namen Maxim Fomin hieß, war einer der populärsten regierungstreuen Militärblogger Russlands, deren Einfluss seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 stark zugenommen hat. Sie verfügen oft über Quellen im Militär und veröffentlichen Informationen häufig vor der Regierung oder den russischen Staatsmedien. Teils üben sie aber auch Kritik an der russischen Militärstrategie.
Der Anschlag auf Tatarski hatte in Russland für großes Aufsehen gesorgt, insbesondere bei Befürwortern der Offensive in der Ukraine. Moskau beschuldigte den ukrainischen Geheimdienst, in den Anschlag verwickelt zu sein. Hochrangige ukrainische Beamte haben weder die Verantwortung übernommen noch eine Beteiligung abgestritten, wobei der Berater des Präsidenten, Mykhailo Podolyak, den Vorfall als "internen Terrorismus" bezeichnete. Seit Beginn der Offensive in der Ukraine hat Moskau Kiew wiederholt vorgeworfen, hinter Anschlägen in Russland zu stecken.