Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mindestens eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Rakete sei in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan geflogen, teilte der Generalstab in Seoul am Donnerstag mit. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Die Erprobung ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können, sind Nordkorea durch UN-Beschlüsse untersagt. Das Land hat in diesem Jahr bereits mehrfach atomwaffenfähige Raketen und Lenkflugkörper getestet. Zuletzt schoss Nordkorea am 27. März zwei Kurzstreckenraketen ab.
Das Weiße Haus sagte, es verurteile den Raketentest "aufs Schärfste". "Die Tür zur Diplomatie hat sich nicht geschlossen, aber Pjöngjang muss seine destabilisierenden Maßnahmen sofort einstellen und sich stattdessen für ein diplomatisches Engagement entscheiden", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Adrienne Watson, in einer Erklärung. Die japanische Küstenwache sagte, das Projektil sei östlich von Nordkorea ins Meer gefallen. Der Verteidigungsminister Yasukazu Hamada sagte Reportern, die Rakete sei nicht auf Japans Hoheitsgebiet oder ausschließliche Wirtschaftszone gefallen.
Der Norden hat in den letzten Wochen Waffentests intensiviert und seine Rhetorik verschärft, offenbar als Reaktion auf gemeinsame Militärübungen mit US- und südkoreanischen Streitkräften, die das Regime in Pjöngjang als Proben für eine Invasion seines Territoriums bezeichnet. Washington und Seoul bestehen darauf, dass die Übungen rein defensiv sind.
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