"Russland hat in keiner Weise an den Ermittlungen teilgenommen. Entsprechend können wir die Ergebnisse nicht akzeptieren, zumal keinerlei Gründe für solche Äußerungen genannt wurden", sagte Peskow. Nach Angaben der Ermittler in den Niederlanden hingegen verweigerte Russland eine Zusammenarbeit in dem Fall.
Ein internationales Ermittlerteam hatte am Mittwoch mitgeteilt, aus abgehörten Telefonaten gehe eine aktive Rolle Putins beim Abschuss hervor. Es gebe "starke Hinweise" darauf, dass Putin entschieden habe, den prorussischen Separatisten die Buk-Luftabwehrrakete zur Verfügung zu stellen, mit der die Maschine später abgeschossen wurde. Einen direkten Beweis, dass Putin auch dem Abschuss zugestimmt hat, haben die Ermittler aber nicht - auch nicht gegen andere Verdächtige.
Von den 298 Passagieren und der Besatzung waren 196 Niederländer, während viele der anderen Passagiere aus Malaysia, Australien, Großbritannien, Belgien und anderen Ländern kamen. In einer Erklärung sagte das Joint Investigation Team (JIT), das Gericht habe entschieden, dass Moskau die "Gesamtkontrolle" über die Volksrepublik Donezk habe, die das Gebiet im Juli 2014 kontrollierte. Es zitierte aufgezeichnete Telefongespräche, in denen russische Beamte sagten, dass die Entscheidung, militärische Unterstützung zu leisten, "beim Präsidenten liegt".
"Es gibt konkrete Informationen, dass der Antrag der Separatisten dem Präsidenten vorgelegt wurde und dass diesem Antrag stattgegeben wurde", hieß es. Aber es fügt hinzu, dass nicht bekannt ist, ob die Anfrage das System "ausdrücklich erwähnt", das zum Abschuss von MH17 verwendet wurde. "Obwohl wir von starken Indizien sprechen, ist die hohe Messlatte vollständiger und schlüssiger Beweise noch nicht erreicht", so die Ermittler. "Darüber hinaus genießt der Präsident in seiner Position als Staatsoberhaupt Immunität."
Russland hat stets jegliche Beteiligung an dem Abschuss der Boeing zurückgewiesen. Weil die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, läuft die Aufarbeitung dort.
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