Die Angriffe trafen 14 Häuser und drei Moscheen in verschiedenen Teilen der Stadt, erklärte das Gesundheitsministerium der radikalislamischen Palästinenserorganisation am Montag. In einer vorhergegangenen Bilanz war die Zahl der Toten mit 50 angegeben worden. Die israelische Armee erklärte ihrerseits am Montag, sie habe "eine Reihe von Angriffen auf terroristische Ziele in der Gegend von Schabura im südlichen Gazastreifen durchgeführt", die nun abgeschlossen seien.
Bei der Befreiung der Geiseln seien "drei Terroristen in dem Gebäude, in dem sie festgehalten wurden", getötet worden, hieß es von der Armee. Die beiden Geiseln waren am 7. Oktober aus dem Kibbutz Nir Jitzhak entführt worden. Nach ihrer Freilassung wurden sie in ein Krankenhaus in Ramat Gan gebracht. Dem Krankenhausleiter zufolge sind sie in guter gesundheitlicher Verfassung.
Beim Überfall der von der EU und der USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober waren israelischen Angaben zufolge rund 1160 Menschen brutal getötet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Vor der Befreiung der beiden Geiseln am Montag schätzte Israel, dass noch 132 Geiseln in Gaza festgehalten wurden, 29 sollen demnach tot sein.
Israel hat als Reaktion auf den brutalen Angriff der Hamas deren Vernichtung angekündigt. Bei dem massiven Militäreinsatz im Gazastreifen sind nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 28.000 Menschen getötet worden.
In Rafah sind angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mehr als eine Million Flüchtlinge aus anderen Teilen des Palästinensergebietes gestrandet. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seine Armee vergangene Woche angewiesen, einen "kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone" der Hamas in Rafah vorzulegen.
Die Hamas hatte am Sonntag gewarnt, eine solche Offensive "torpediere" jede Vereinbarung über eine Freilassung der Geiseln, die sie im Gazastreifen noch festhält.