Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war auch in Italien seit einiger Zeit wieder eine Debatte über die Energieversorgung in Gang gekommen. Das 59-Millionen-Einwohner-Land bemüht sich wie die Bundesrepublik, seine Abhängigkeit von Lieferungen aus dem Ausland zu reduzieren. Auch die größere Regierungspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni macht sich für neue AKW stark. Der Bau neuer Atomkraftwerke in Europa gilt als sehr kostspielig und dauert viele Jahre - selbst wenn Zeitpläne eingehalten werden.
Zwischenzeitlich hatte es in Italien schon einmal Überlegungen gegeben, zur Atomkraft zurückzukehren. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 wurden die Pläne jedoch gestoppt. In einer Volksabstimmung sprachen sich damals mehr als 94 Prozent dagegen aus. Salvini, der auch Vize-Regierungschef ist, wirbt nun für ein neues Referendum. Die Koalition aus drei Rechtsparteien ist demnächst ein Jahr im Amt.