Mit dem plötzlichen Wintereinbruch in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj unterdessen die Bevölkerung auf die besonders schwierige Lage der Soldaten an der Front hingewiesen. Statt der üblichen Berichte über die Lage an den Fronten zwang der Schneesturm im Süden und Osten des Landes den ukrainischen Staatschef zum ungewöhnlichen Thema Wetter in seiner abendlichen Videoansprache. "Jetzt, wo es so schwierig ist, wo die Bedingungen so schwierig sind, sollten wir alle denjenigen besonders dankbar sein, die die Verteidigung unseres Landes aufrechterhalten", sagte Selenskyj. Er nannte dabei vor allem die Soldaten "in den Stellungen, auf Posten und in mobilen Feuerkommandos". Sie alle seien auch unter winterlichen Bedingungen im Einsatz, um "die Ukraine, das Leben unseres Staates und unsere Unabhängigkeit zu schützen".
Ein schwerer Schneesturm hatte am Sonntag zunächst die gesamte Schwarzmeerküste der Ukraine erfasst und dort vielerorts für erhebliche Probleme gesorgt. Neben der Stromversorgung in einigen Gebieten brach auch der Straßenverkehr zusammen, während zentrale Landesteile zunächst mit Kälte und Schneeregen zu kämpfen hatten. Auch auf der von Russland besetzten und völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim lähmte der Schneesturm den Verkehr und das öffentliche Leben.
Im Winter des Vorjahres hatten russische Militärs versucht, die ukrainische Bevölkerung mit Luftangriffen gegen die energetische Infrastruktur des Landes unter Druck zu setzen. Die ukrainische Regierung rechnet mit einem ähnlichen Szenario auch in diesem Winter.