Der 58-Jährige war vergangenen Dienstag als Vorsitzender des Repräsentantenhauses abgewählt worden. Bei einer Abstimmung sprachen sich neben den Demokraten auch acht Abgeordnete der Republikaner für seine Absetzung aus. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass jemand auf dieser Position abgesetzt wurde. Danach hatte McCarthy angekündigt, nicht noch einmal zur Verfügung zu stehen.
Die Republikaner planen für diesen Montagabend (Ortszeit) erste interne Gespräche hinter verschlossenen Türen, eine Kandidatenrunde am Dienstagnachmittag und eine interne Abstimmung Mittwochvormittag. Für die Abstimmung im Repräsentantenhaus unter allen Abgeordneten gibt es noch keinen Termin. Nach McCarthys Abwahl hatten vergangene Woche der extreme Parteirechte Jim Jordan und der etwas gemäßigtere Steve Scalise ihre Kandidaturen angekündigt.
Um in das nach Präsident und Vize drittwichtigste Amt in der US-Regierung gewählt zu werden, braucht es eine absolute Mehrheit unter den anwesenden Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Die Republikaner haben nur eine sehr knappe Mehrheit in der Kammer, so dass eine Hand voll Abweichler reicht, um eine Kandidatur zu blockieren. Bei seiner Wahl im Januar hatte McCarthy erst im 15. Wahlgang eine solche Mehrheit hinter sich vereinigen können.