Wie es auch in einer Nutzerinformation in der App heißt, ist es nur noch bis einschließlich diesen Sonntag möglich, andere nach einem positiven Test zu warnen und Warnungen über "Risikobegegnungen" zu erhalten. Die App soll dann zum 1. Juni in einen "Schlafmodus" gehen und nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vorerst nicht mehr aktualisiert werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.
Der Amtsärzte-Verband bilanzierte, die App habe dazu beigetragen, die Zahl von Infektionsübertragungen zu reduzieren. Sie habe außerdem auch Handlungsorientierungen gegeben. "Der Nutzen sollte aber noch evaluiert werden." Insgesamt gab es nach Angaben der App-Macher gut neun Millionen Menschen, die nach einem positiven Test mithilfe der App mehr als 270 Millionen Warnungen ermöglichten. Seit dem Start am 16. Juni 2020 sei die App mehr als 48 Millionen mal heruntergeladen worden, bis zu 35 Millionen hätten die Anwendung aktiv genutzt.
Der Digitalbranchenverband Bitkom bezeichnete die App als eine "Erfolgsgeschichte made in Germany". Präsident Achim Berg sagte: "Sie hat Menschenleben gerettet und wurde stetig weiterentwickelt und durch viele sinnvolle Zusatzfunktionen ergänzt." Dabei sei sie in höchstem Maße datenschutzkonform gewesen, die Veröffentlichung ihres Quellcodes habe für Transparenz gesorgt. Wichtig sei, dass die App im Fall der Fälle schnell aus dem Schlafmodus geweckt werden könne.
Der Amtsärzte-Verband erläuterte, in der gegenwärtigen Lage "ohne erhebliches Gefährdungspotential für die Bevölkerungsgesundheit" durch die Omikron-Variante sei das Unterbrechen von Infektionsketten nicht mehr vordergründig. Ermittlungen erfolgten in Gesundheitsämtern daher noch zur Orientierung und Bewertung der Situation, aber nicht mehr umfassend. Corona-Meldungen gingen noch in sehr geringem Umfang ein. Monitoring-Daten des Abwassers und des Robert Koch-Instituts (RKI) gäben daher vermutlich eine bessere Übersicht über das Infektionsgeschehen als PCR-Ergebnisse, die in den Ämtern eingehen.
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