Am vergangenen Donnerstag hatte die Veröffentlichung eines Ermittlungsberichts in der Affäre um die Aufbewahrung von Geheimdokumente bei Biden für großes Aufsehen gesorgt, weil der Demokrat in dem Report als tattriger Greis dargestellt wurde - unter anderem als "wohlmeinender älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis", dessen Erinnerungsvermögen "signifikant eingeschränkt" sei.
Biden war am Donnerstag kurz nach der Veröffentlichung des Berichts sichtlich aufgebracht vor die Presse getreten, um zu beteuern, dass sein Gedächtnis völlig "in Ordnung" sei. "Ich meine, ich bin ein älterer Mann, und ich weiß, was zum Teufel ich tue", sagte Biden dort unter anderem. Bei dem zornigen Auftritt passierte ihm gleich der nächste peinliche Patzer, nämlich als er den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zum Staatschef von Mexiko machte. All das brachte ihm viel Spott ein - und neue politische Attacken der Republikaner.
Biden ist der älteste US-Präsident aller Zeiten und möchte bei der anstehenden Wahl im November für eine zweite Amtszeit antreten. Sein hohes Alter ist generell das größte Problem für seine Wiederwahlkampagne, da ihm regelmäßig Versprecher und kleine Fauxpas passieren, die politische Angriffsfläche bieten. Dass nun ein Sonderermittler des Justizministeriums in einem offiziellen Bericht Zweifel an der mentalen Verfassung des Präsidenten äußerte, hat besondere Sprengkraft für den Wahlkampf.