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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will heute mit der Autobranche über den weiteren Ausbau der Elektromobilität auf deutschen Straßen beraten. Zu dem Spitzentreffen in Berlin werden Vertreter von Herstellern und Zulieferern, Gewerkschaften und Betriebsräten sowie auch von Energiebranche, Wissenschaft und Umweltverbänden erwartet. Thema des Austauschs soll sein, wie das Ziel von 15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030 zu erreichen und ein weiterer Markthochlauf batteriegetriebener Modelle zu unterstützen ist. Die Bundesregierung hatte vorab deutlich gemacht, dass E-Fahrzeuge konkurrenzfähig sein und den Durchbruch auf dem Markt schaffen sollten. Im Blick stehen dafür auch die Reichweiten und günstigere Preise.

Hohe Zinsen und die Konjunkturschwäche werden nach Ansicht von Experten die Nachfrage nach Pkw bremsen. Besonders das Elektrosegment wird es hart treffen, da der Staat auch noch die Kaufprämien stutzen will. Gewerkschafter, Umweltschützer und Sozialverbände fordern neue staatliche Förderung, die sich an ökologischen und sozialen Kriterien orientiert. Die Pkw-Neuzulassungen in der EU lagen im Oktober um knapp 15 Prozent höher als Vorjahresmonat. Doch mit den Pluszahlen dürfte es bald vorbei sein. Vor allem E-Autos werden es hierzulande im neuen Jahr schwer haben, Käuferinnen und Käufer zu finden.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht chinesische Hersteller im Vergleich zu deutschen Branchengrößen um Jahre voraus und hofft deshalb auf Zusammenarbeit zwischen den Marken. "Ich halte diese Kooperationen für sehr sinnvoll, denn wenn wir das nicht machen, verlieren wir unendlich viel Zeit", sagte der 72-Jährige. China sei Deutschland etwa beim autonomen Fahren und der Sprachsteuerung von Autos um zehn Jahre voraus, auch weil es hierzulande keine geeigneten Teststrecken gebe. "Ohne die Chinesen geht es nicht", resümierte der Wirtschaftswissenschaftler.