Innenministerin Suella Braverman hatte am Wochenende in einem Interview mit dem Sender Sky News betont, es sei nicht fair, die Staus als "negative Auswirkungen des Brexits" zu betrachten. Im Vereinigten Königreich hat die Osterferienzeit begonnen, Reisende mussten am Wochenende teilweise mehr als zwölf Stunden warten. Grenzkontrollen - etwa bei Passagieren in Reisebussen - ziehen das Prozedere in die Länge. Auch zu anderen Stoßzeiten hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Verzögerungen gegeben.
Der Brexit und seine negativen Folgen für Bürgerinnen, Bürger und Wirtschaft haben sich in Großbritannien zu einer Art Tabu-Thema entwickelt. In Medienberichten wird der EU-Austritt häufig nur unter ferner liefen genannt - etwa neben Pandemiefolgen und Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
Auch die Labour-Partei, die in Umfragen derzeit deutlich vor den regierenden Tories liegt, will am Brexit festhalten, da in einigen ihrer ehemaligen Hochburgen im Norden Englands klar für den Austritt gestimmt wurde. Er wolle nicht den Brexit zurückdrehen, betonte Starmer im LBC-Interview. "Ich habe immer gesagt, dass es jetzt keinen Grund gibt, wieder beizutreten", sagte er. Dass mit der Situation neue Abläufe an der Grenze einhergingen, müsse jedoch klar benannt werden.
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