Der Bürgermeister von Hydra, Giorgos Koukoudakis, zeigte sich zutiefst erschüttert über den Vorfall und kündigte an, dass die Inselgemeinde zusätzlich zu den staatlichen Maßnahmen rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen einleiten werde. In einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ERT betonte er die Notwendigkeit, mehr Brandschutzzonen und Zufahrtswege durch die Wälder der Insel zu schaffen, um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern.
"Dies ist ein Akt der Unverantwortlichkeit, der unsere Insel und unsere Natur in Gefahr bringt", sagte Koukoudakis. "Wir werden alles tun, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert."
Die griechischen Behörden handelten schnell und nahmen 13 Personen fest, die verdächtigt werden, das Feuerwerk gezündet und damit den Brand verursacht zu haben. Diese Personen sollen am Sonntag einem Staatsanwalt vorgeführt werden. Weitere Details zu den Verdächtigen wurden bislang nicht bekannt gegeben.
In den letzten Jahren hat Griechenland die Strafen für Brandstiftung drastisch verschärft. Bei absichtlicher oder fahrlässiger Brandstiftung drohen den Tätern nun bis zu 20 Jahre Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 200.000 Euro. Diese strengen Maßnahmen sollen abschreckend wirken und die Zahl der Brandstiftungen verringern.
Der Vorfall auf Hydra ist nur einer von vielen, die Griechenland derzeit zu bewältigen hat. Am Samstag brach ein weiterer Waldbrand auf der Insel Andros aus, was die anhaltende Gefahr durch extreme Wetterbedingungen verdeutlicht. Vier Dörfer mussten evakuiert werden, während Flugzeuge und Hubschrauber eingesetzt wurden, um die Flammen mit Wasserbomben zu bekämpfen.
Der griechische Zivilschutz rief die Bevölkerung zur äußersten Wachsamkeit auf, da die Brandgefahr in mehreren Regionen des Landes, darunter Attika, die Halbinsel Peloponnes und Mittelgriechenland, als "sehr hoch" eingestuft wird. Starke Winde und hohe Temperaturen tragen dazu bei, dass sich Brände schnell ausbreiten und schwer zu kontrollieren sind.
Die steigende Anzahl und Intensität von Waldbränden in Griechenland ist eng mit dem Klimawandel verknüpft. Wissenschaftler warnen, dass die vom Menschen verursachten Emissionen fossiler Brennstoffe die Intensität und Dauer von Hitzewellen verlängern. Diese Veränderungen führen zu einer längeren Waldbrandsaison und einer größeren Brandfläche.
In der vergangenen Woche verzeichnete Griechenland seine erste Hitzewelle des Jahres, mit Temperaturen, die mancherorts über 44 Grad Celsius stiegen. Diese extremen Wetterbedingungen haben bereits im vergangenen Jahr zu verheerenden Waldbränden geführt, bei denen 20 Menschen ums Leben kamen.
Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Waldbrände verstärken die griechischen Behörden ihre Bemühungen zur Brandprävention. Dazu gehören die Schaffung von Brandschutzzonen, der Ausbau von Zufahrtswegen und die verstärkte Überwachung gefährdeter Gebiete. Darüber hinaus wird die Bevölkerung aufgeklärt und zu vorsichtigem Verhalten im Umgang mit Feuer und brennbaren Materialien angehalten.
Der Vorfall auf Hydra ist ein alarmierendes Beispiel für die verheerenden Auswirkungen unvorsichtiger Handlungen in Zeiten extremer Wetterbedingungen. Die griechischen Behörden stehen vor der Herausforderung, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und gleichzeitig umfassende Maßnahmen zur Verhinderung zukünftiger Brände zu ergreifen. Die Bevölkerung ist aufgerufen, höchste Wachsamkeit walten zu lassen und ihren Beitrag zum Schutz der Natur und zur Vermeidung von Katastrophen zu leisten.