Insgesamt gab die DAK den Krankenstand mit 5,4 Prozent an. Eine Ausnahme mit unterdurchschnittlichem Krankenstand trotz Personalmangels sei das Feld Informatik/andere IT-Berufe, hieß es. In einer ergänzenden Forsa-Umfrage im Auftrag der Kasse mit gut 200 Berliner Teilnehmern gab laut DAK rund die Hälfte an, dass ihre Arbeit mit dem vorhandenen Personal in den vergangenen zwölf Monaten nahezu ständig oder größtenteils nur unter großen Anstrengungen zu bewältigen gewesen sei. Dieser Wert liegt in der Hauptstadt mit rund 48 Prozent etwas über dem Bundesschnitt von 44 Prozent. Betroffene berichteten in der Umfrage mehrheitlich etwa von starkem Termin- und Leistungsdruck, viele auch von zu leistenden Überstunden.
Aus DAK-Sicht sinken mit steigender Intensität des erlebten Personalmangels die Erholungschancen: So berichten je gut 40 Prozent der Berliner Betroffenen, dass sie sehr häufig oder häufig auch in der Freizeit an die Arbeit dächten und nicht zum Sporttreiben kämen. Etwas mehr als die Hälfte gab an, sich sehr häufig oder häufig allgemein müde, matt oder erschöpft zu fühlen. "Bei Beschäftigten, die regelmäßig Personalmangel erleben, kommt es deutlich häufiger vor, dass sie auch arbeiten, wenn sie krank sind", berichtet die DAK.
"Die Ergebnisse sollten ein Weckruf sein", wurde der Landeschef der Kasse in Berlin, Volker Röttsches, in einer Mitteilung zitiert. "Der Personalmangel kann durch Stress und Belastungen den Krankenstand hochtreiben, was wiederum zu mehr Fehltagen führt und die Situation weiter verschärft." Es drohe ein Teufelskreis. Die Krankenkasse rief Arbeitgeber dazu auf, das Potenzial von betrieblichem Gesundheitsmanagement besser zu nutzen.
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