"Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt - von Einigungswillen kein Spur", erklärte die GDL zur Begründung. Für Montagvormittag 11.30 Uhr kündigte die Gewerkschaft eine Pressekonferenz an, um ihre Entscheidung zu erläutern.
Die Bahn kritisierte die Streikankündigung umgehend und verteidigte ihr Angebot an die GDL. "Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt", erklärte ein Bahnsprecher am frühen Montagmorgen. "Wer bei einem neuen Angebot mit bis zu 13 Prozent und der Möglichkeit der 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt noch nicht einmal an den Verhandlungstisch kommt, handelt absolut unverantwortlich."
Die Tarifverhandlungen mit der Bahn liegen derzeit auf Eis. Zweimal untermauerte die GDL ihre Forderungen bereits mit Streiks, zuletzt mit einem dreitägigen Streik, der am 12. Januar endete. Die Gespräche waren insbesondere an der Forderung einer Senkung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich gescheitert. Der nun angekündigte Arbeitskampf wäre der vierte im laufenden Tarifkonflikt. DB-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte am Freitag, dass die GDL Streiks nicht als letztes Mittel einsetze, sondern als Mittel der Selbstinszenierung.
Am Freitag kam der Konzern der GDL in dieser Frage etwas entgegen und legte ein neues Angebot vor, das die Wahlmöglichkeit beinhaltet, die Arbeitszeit ab 2026 bei vollem Lohnausgleich auf 37 Wochenstunden zu reduzieren. Allerdings winkt den Beschäftigten alternativ eine stärkere Lohnerhöhung. Die GDL erklärte in der Folge, sie werde "dieses Angebot bewerten und danach über das weitere Vorgehen entscheiden".