Allerdings hat die Ukraine in den letzten Monaten durch Beschuss der besetzten Halbinsel Krim die russischen Kräfte so weit abgedrängt, dass deren Flugzeuge und Schiffe kaum noch im westlichen Schwarzen Meer operieren können. Ein ukrainischer Drohnenangriff auf einen russischen Tanker zeigte Moskau auch, wie verletzlich seine eigene Ölexportroute über das Schwarze Meer ist.
Die Meldung über eine Sperrung des Korridors von der Ukraine Richtung Bosporus kam von der ukrainischen Agrarberatungsfirma Barva Invest. Sie wiederum bezog sich auf angebliche Militärangaben, wonach russische Flugzeuge Treibminen abgeworfen hätten. Auch halboffizielle Quellen in der Region Odessa berichteten von einer Sperrung.
"Da der Korridor unter den äußerst schwierigen Bedingungen der militärischen Aggression Russlands eingerichtet wurde, hängt sein Betrieb von der militärischen Lage und den Wetterbedingungen ab", teilte das Infrastrukturministerium mit. Minister Oleksandr Kubrakow schrieb im sozialen Netzwerk X (früher Twitter), der Schiffsverkehr gehe weiter. Seit Einrichtung des Korridors im August hätten 51 Schiffe die ukrainischen Schwarzmeerhäfen angelaufen. 33 Frachter hätten 1,3 Millionen Tonnen Getreide und andere Güter exportiert.
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 150 Millionen US-Dollar (rund 142 Millionen Euro) umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein Luftverteidigungssystem, Stinger-Raketen und Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, kündigte die US-Regierung am Donnerstag an. Das Pentagon forderte den Kongress gleichzeitig auf, neue Mittel für die Unterstützung der Ukraine zu genehmigen.
US-Präsident Joe Biden hatte dort zuletzt mehr als 60 Milliarden US-Dollar für das von Russland angegriffene Land beantragt. Es ist aber mehr als offen, ob der Kongress dieser Bitte nachkommen wird. Die Zusagen der USA für Militärhilfen seit dem Beginn des Kriegs liegen dem Pentagon zufolge bei rund 44 Milliarden US-Dollar. Selenskyj dankte den USA und Dänemark für neue Militärhilfen. Es sei wichtig, dass bei den Feinden der Freiheit nicht die Illusion aufkomme, die Verteidiger der Freiheit hielten einen Rüstungsmarathon nicht durch.