Alpakas im Kurpark, Trampeltiere in der Reha-Klinik: Medizinische sowie Freizeitangebote mit Tieren liegen im Trend. In der Medizin, bei sogenannten tiergestützten Interventionen geht es oft um die Behandlung von Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten.
Bei Alpaka-Wanderungen geht es oft einfach um Freizeitspaß. Wie viel Therapie steckt also hinter den tierischen Angeboten?
"Tiergestützte Intervention funktioniert", sagt Ingrid Stephan. Sie ist Leiterin des Instituts für soziales Lernen mit Tieren in Lindwedel in der Region Hannover.
Unter anderem bei Trauma-Patienten wie Geflüchteten aber auch in Pflege- und Seniorenheimen sei die Arbeit mit den Tieren erfolgreich. Tiergestützte Intervention gebe es seit 20 bis 25 Jahren, zuletzt sei die Aufmerksamkeit dafür aber gestiegen.
Tiergestützte Intervention sei keine Therapie, betont sie. Die Anbieter der tierischen Angebote sind für gewöhnlich als Fachkraft für tiergestützte Intervention ausgebildet. Das Tier sei als Medium zu verstehen, es ersetze nicht den Therapeuten oder Psychiater.
Erst einmal könne jeder behandelt werden, sagt Heiko Bock. Er bietet für Kliniken oder Seniorenheime tiergestützte Interventionen an. Ob die Arbeit mit den Tieren letztlich eine positive Wirkung habe, hänge von jedem Klienten selbst ab. Mentale Krankheiten seien eben sehr individuell.
Durch den Harz bei Braunlage streifen regelmäßig Alpakas. Statt um eine Behandlung geht es dort in erster Linie um das Erlebnis, sagt Anke Landschreiber. Sie ist Inhaberin von Alpakharz, einem Anbieter für geführte Wanderungen mit Alpakas.