Den 6. Januar, den Jahrestag des Angriffs auf das Kapitol durch gewaltbereite Unterstützer des abgewählten Präsidenten Donald Trump, wird Biden nahe Valley Forge in Pennsylvania verbringen, wo George Washington und die Kontinentalarmee im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten vor fast 250 Jahren einen entbehrungsreichen Winter verbrachten. An diesem historischen Schauplatz will Biden den Sturm auf das Kapitol anprangern und dabei auch seinen möglichen Gegner bei der Präsidentschaftswahl im Herbst direkt dafür verantwortlich machen. Zwei Tage später plant Biden einen Besuch in jener Kirche in South Carolina, wo ein weißer Rassist im Juni 2015 neun schwarze Kirchgänger erschoss.
Biden startet das wichtige Wahljahr also nicht damit, die Errungenschaften seiner eigenen Amtszeit zu betonen, sondern vielmehr damit, die Finger auf die Wunden des Landes zu legen. Bei beiden Veranstaltungen will er nach Angaben seines Teams Trump als ernsthafte Bedrohung für die Gründungsprinzipien der Nation und die Demokratie darstellen.
Trump muss sich ab Mitte Januar in parteiinternen Vorwahlen der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur qualifizieren. In Umfragen gilt er als eindeutiger Favorit - trotz mehrerer Anklagen gegen ihn, unter anderem wegen des Vorwurfs des Wahlbetrugs.
Trumps Wahlkampfteam stellt Biden ebenfalls als Bedrohung für die Demokratie dar. Noch nie in der Geschichte habe jemand so wie Biden und seine Verbündeten regelrecht einen Krieg gegen die Demokratie geführt, schrieben die Trump-Berater Chris LaCivita und Susie Wiles diese Woche.