Der Oberste Gerichtshof im Iran hatte Ende April das umstrittene Todesurteil gegen Djamshid Sharmahd bestätigt. Damit steht einer Vollstreckung formal nichts mehr im Weg. Ein Revolutionsgericht hatte den 68-Jährigen im Februar unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Familienangehörige und Menschenrechtler bezeichneten die Vorwürfe als haltlos und kritisierten das Verfahren als grob unfair. Außenministerin Annalena Baerbock hatte Teheran aufgefordert, das "absolut inakzeptable" und willkürliche Urteil rückgängig zu machen.
Gazelle Sharmahd sagte Welt-TV weiter, ihre Familie wisse nicht, wo sich Djamshid Sharmadh befinde und wie es ihm gehe. "Wir wissen nur, dass er seit über 1000 Tagen in Isolation- und Einzelhaft gefoltert wird." Das Regime wolle ihn "in aller Öffentlichkeit an einem Kran aufhängen". Das habe man der Familie seit zweieinhalb Jahren immer wieder gesagt. Zu der scharfen Verurteilung des Irans unter anderem durch Baerbock sagte Gazelle Sharmadh: "Es funktioniert nicht, da kann man genau so gut mit meiner Pflanze hier reden." Das Regime in Teheran verstehe nur Druck: "Die verstehen keine andere Sprache. Das ist wie der IS, wie Al Kaida."
Djamshid Sharmahd war Berichten zufolge im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht worden. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Er war als Kind nach Deutschland gekommen und hat einen deutschen Pass. In den USA engagierte er sich in der Exil-Oppositionsgruppe "Tondar" (Donner), die sich für eine Rückkehr der Monarchie einsetzt.
dp/fa