Ägypten schloss 1979 als erstes arabisches Land einen Friedensvertrag mit Israel. Kairo hat in früheren Konflikten zwischen Palästinensern und Israel vermittelt.
In Jordanien, das ebenfalls diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält, gingen Tausende Demonstranten auf die Straße. Sicherheitskräfte zerstreuten Demonstranten, die versuchten, das Grenzgebiet zum palästinensischen Gebiet im Westjordanland zu erreichen. Ein im Regionalfernsehen Al-Arabiya ausgestrahltes Video zeigte, wie Tränengas eingesetzt wurde, um Demonstranten zurückzudrängen. Demonstranten versammelten sich am Freitag auch im Zentrum von Amman und anderen Provinzen des Königreichs, um ihre Solidarität mit Gaza auszudrücken.
Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah bekräftigte unterdessen ihre Kampfbereitschaft. Vor Hunderten Anhängern sprach der stellvertretende Generalsekretär der Organisation, Naim Ghassem, der islamistischen Hamas am Freitag seine Unterstützung aus. "Wenn die Zeit zum Handeln gekommen ist, werden wir sie ergreifen", sagte Ghassem. "Wir befinden uns in einer Zeit der Siege und nicht in einer Zeit der Niederlagen."
Die Schiitenorganisation Hisbollah (Partei Gottes) entstand 1982 mit iranischer Unterstützung als Antwort auf die israelische Invasion im Libanon. Seitdem kämpft sie politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel.
Auch in der irakischen Hauptstadt Bagdad gingen Tausende Menschen aus Solidarität mit den Palästinensern auf die Straße. Sie protestierten zugleich gegen israelische Luftangriffe auf den Gazastreifen, wie Augenzeugen berichteten. Anhänger des einflussreichen schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr waren seit Donnerstagabend auf einem zentralen Platz der Stadt zu einer Kundgebung für das palästinensische Volk zusammengekommen. Sie schwenkten irakische sowie palästinensische Flaggen und skandierten Parolen gegen Israel und die USA. "Wir schätzen Jerusalem, und Palästina ist in unseren Herzen", hieß es in einer Botschaft an die Demonstrierenden, die im Namen des Schiitenführers verlesen wurde.
Laut Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana fand in der Hauptstadt Damaskus eine pro-palästinensische Kundgebung statt. Die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die seit zwölf Jahren mit einem bewaffneten Aufstand konfrontiert ist, unterhält enge Beziehungen zu Israels Erzfeinden: dem Iran und der Hisbollah.
Auch in Pakistan zogen Zehntausende auf die Straßen. Bei landesweiten Kundgebungen schwenkten Demonstranten palästinensische Flaggen und skandierten Protestslogans gegen Israel, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Der Vorsitzende der einflussreichen islamistischen Partei Jamaat-e-Islami, Sirajul Haq, sagte vor aufgebrachten Anhängern in der Millionenstadt Lahore: "Wir sind zu jedem Opfer bereit und werden weiterhin die muslimischen Brüder und Schwestern in Palästina unterstützen."
Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Mehr als 1300 Menschen starben, weitere rund 150 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit Luftangriffen, bei denen es bisher mindestens 1799 palästinensische Todesopfer gab. Israel hat zudem die Einfuhr von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten nach Gaza blockiert. Die Hamas wird von der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und Israel als Terrororganisation eingestuft. Für diesen Freitag hat die Hamas Muslime weltweit zu Aktionen und Unterstützung aufgerufen.