Schwer getroffen hat es auch die von Russland seit 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim. Sieben Menschen wurden Medienberichten zufolge verletzt, ein 50-jähriger Mann wurde von den Wellen ins Meer gerissen und ertrank. Der von Moskau ernannte Statthalter der Region, Sergej Aksjonow, rief den Notstand aus. "Zur Stunde sind noch 425.000 Menschen ohne Strom", räumte er dabei am Montag auf seinem Telegram-Kanal ein. Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume und des anhaltenden Schneefalls gesperrt werden. In mehreren Städten gab es Überschwemmungen.
Der Sturm veranlasste mehrere Regionen der Krim, den Ausnahmezustand auszurufen, nachdem er mit Windgeschwindigkeiten von 144 km/h der stärkste seit 16 Jahren war, sagte Tatyana Lyubetskaya, eine in Russland eingesetzte Mitarbeiterin der Umweltüberwachungsabteilung der Krim, gegenüber Tass. Die Regierung auf der Krim, die Russland 2014 von der Ukraine annektierte, forderte die Menschen auf, heute zu Hause zu bleiben, und schloss Regierungsbüros, darunter Schulen und Krankenhäuser, da weiterhin mit starken Winden zu rechnen ist.
Die Leiterin einer Krimregion, Natalia Pisareva, sagte, dass in der gesamten Region Tschernomorske im Westen der Krim die Wasserversorgung und die Zentralheizung verloren gegangen seien, weil die Pumpstationen keinen Strom mehr hätten. Es gab auch Berichte über ein Problem mit einer Gaspipeline in Saky im Westen der Krim.
Besonders große Schäden erlitt dabei die Hafenstadt Sewastopol, wo unter anderem 800 Tiere des örtlichen Aquariums durch eine Überflutung ums Leben kamen. In der Stadt riss der Sturm die Dächer von 42 Häusern nieder. Durch umstürzende Bäume wurden mehrere Fahrzeuge, darunter ein Linienbus beschädigt.
In der südrussischen Region Krasnodar musste das Ölterminal KTK in Noworossijsk seine Arbeit wegen des Sturms einstellen. Über das Terminal wird viel kasachisches Öl gen Westen verschifft. Vor der Stadt Anapa wurde derweil ein Schüttgutfrachter auf eine Sandbank gedrückt. Eine Bergung ist bislang wegen der schlechten Witterungsverhältnisse unmöglich. Auch in der Region deckte der Sturm in vielen Küstenstädten Häuser ab. Die Eisenbahn zwischen Tuapse und Adler musste den Betrieb ebenso einstellen wie der Flughafen in Sotschi.