Der Tropensturm "Helene" hat im Südosten der USA verheerende Verwüstungen angerichtet. Laut aktuellen Berichten der US-Sender CNN und CBS sind mittlerweile mindestens 162 Menschen ums Leben gekommen. Die Bilanz könnte sich weiter verschärfen, da zahlreiche Menschen als vermisst gelten. Der Sturm traf am Donnerstagabend als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie auf den Nordwesten Floridas und zog anschließend weiter nach Norden. In seinem Gefolge hinterließ "Helene" immense Schäden in sechs Bundesstaaten, und noch immer sind rund 1,3 Millionen Menschen ohne Strom. Allein im Bundesstaat South Carolina sind fast eine halbe Million Haushalte betroffen.
Um den betroffenen Gemeinden unter die Arme zu greifen, hat der Gouverneur Georgias, Brian Kemp, per Exekutivorder die Benzinsteuer vorübergehend ausgesetzt. Dies soll den Menschen helfen, die auf Treibstoff angewiesen sind, um ihre Häuser mit Strom zu versorgen und notwendige Gerätschaften zu betreiben. Während die Behörden um schnelle Hilfe bemüht sind, zeigen erste Schätzungen, dass der Wiederaufbau Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen könnte.
US-Präsident Joe Biden hat angekündigt, am Mittwoch die am schwersten betroffenen Gebiete in North Carolina und South Carolina zu besuchen. Er plant, mit Vertretern der Notfallbehörden zu sprechen und sich einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörungen zu verschaffen. Zudem wird er ein Rettungszentrum in North Carolina besuchen, wo über 70 Menschen den Sturm nicht überlebten. "Meine oberste Priorität ist es, sicherzustellen, dass die von diesem Hurrikan verwüsteten Gemeinden so schnell wie möglich die Hilfe und Unterstützung bekommen, die sie brauchen", erklärte Biden.
Der Sturm hat nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch im politischen Raum für Aufregung gesorgt. Sowohl Donald Trump, der republikanische Präsidentschaftskandidat, als auch Kamala Harris, die demokratische Präsidentschaftskandidatin, nutzen die Katastrophe, um sich Gehör zu verschaffen. Trump besuchte am Dienstag den stark betroffenen Bundesstaat Georgia und kritisierte die Regierung unter Biden und Harris scharf. Er behauptete, die Regierung ignoriere die Krise und verweigere den Betroffenen die notwendige Hilfe.
In der Politik herrscht bereits ein Wahlkampf um die Erzählung des Sturms, wobei Trump seine Anhänger mobilisiert, während Biden versucht, die öffentliche Wahrnehmung seiner Regierung in der Krisenbewältigung zu stärken. Harris plant ebenfalls einen Besuch in Georgia, um die dortige Lage zu begutachten und die Unterstützung der Demokraten zu zeigen.
Die Hurrikansaison, die vom 1. Juni bis zum 30. November dauert, steht vor weiteren Herausforderungen. Experten warnen, dass die Erderwärmung die Wahrscheinlichkeit und Intensität tropischer Wirbelstürme erhöht. Die jüngsten Ereignisse sind ein weiterer Weckruf an die Politik, präventive Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels zu ergreifen.
Zusätzlich zu den Herausforderungen, die "Helene" mit sich bringt, sieht sich die Biden-Administration weiteren Krisen gegenüber. Der Konflikt im Nahen Osten spitzt sich zu, da iranische Raketenangriffe auf Israel die Spannungen weiter anheizen. Zudem kämpfen die US-Behörden gegen einen drohenden Streik der Hafenarbeiter, der die bereits angeschlagene Wirtschaft weiter belasten könnte.
Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein, nicht nur für die Erholung der vom Sturm betroffenen Regionen, sondern auch für den Verlauf der Präsidentschaftswahlen am 5. November. Die politische Auseinandersetzung um die Hilfsmaßnahmen und die öffentliche Wahrnehmung der Regierung werden von entscheidender Bedeutung sein, um das Vertrauen der Wähler zu gewinnen.
Sturm "Helene" hat nicht nur eine Spur der Verwüstung hinterlassen, sondern auch die politischen Spannungen im Wahlkampf angeheizt. Während die Behörden vor der enormen Aufgabe des Wiederaufbaus stehen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird. Die Menschen in den betroffenen Regionen benötigen dringend Hilfe, und die kommenden Entscheidungen der politischen Führung könnten nicht nur das Schicksal der Betroffenen bestimmen, sondern auch den Ausgang der bevorstehenden Wahl beeinflussen.