Im Kanton Graubünden, im Südosten der Schweiz, haben heftige Gewitter und Starkregen zu erheblichen Schäden geführt. Besonders betroffen ist das Tal Misox südlich des San-Bernardino-Passes, nahe der italienischen Grenze. Dort kam es zu einem verheerenden Bergsturz, bei dem vier Menschen verschüttet wurden.
Die Kantonspolizei Graubünden berichtet, dass am Morgen eine Frau in Lostallo lebend aus einem Schuttkegel gerettet werden konnte. Die Suche nach den drei weiteren Vermissten läuft unter Hochdruck. Spezialeinheiten und Rettungskräfte sind im Einsatz, um die verschütteten Personen zu finden und weitere Gefahren abzuwenden. Mehrere Dutzend Menschen wurden vorsorglich aus ihren Häusern evakuiert, und die Bevölkerung wird angehalten, besonders vorsichtig zu sein.
Im Kanton Wallis, im Südwesten der Schweiz, ist der berühmte Touristenort Zermatt am Matterhorn besonders schwer von den Unwettern betroffen. Aufgrund starker Regenfälle sind die Flüsse Mattervispa und Vispa über die Ufer getreten, was zu umfangreichen Überschwemmungen führte. Zermatt ist seit Freitagmittag von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Matterhorn-Gotthard-Bahn, die Hauptverkehrsverbindung nach Zermatt, stellte ihren Betrieb ein, und die einzige Zufahrtsstraße wurde gesperrt. Bürgermeisterin Romy Biner-Hauser versicherte im Schweizer Rundfunk, dass alle Feriengäste in Sicherheit seien und bei Bedarf Unterkünfte bereitgestellt würden. Die lokalen Behörden arbeiten intensiv daran, die Sicherheit der Einwohner und Touristen zu gewährleisten und die Schäden einzudämmen.
Im gesamten Kanton Wallis wurden etwa 230 Personen evakuiert, darunter rund 30 in der Gemeinde Chippis bei Siders. Diese Evakuierten verbrachten die Nacht in einer Turnhalle, die als Notunterkunft diente. Die Behörden haben die Gefahrenstufe auf die zweithöchste Stufe 4 von 5 angehoben, um verstärkte Überwachungs- und Notfallmaßnahmen zu koordinieren.
Der Wasserstand der Rhone und ihrer Nebenflüsse ist besorgniserregend hoch und wird voraussichtlich bis zum späten Abend seinen Höchststand erreichen. Dies erhöht die Gefahr weiterer Überschwemmungen und Erdrutsche erheblich. Die Behörden raten den Bewohnern und Besuchern, sich von Wasserläufen fernzuhalten, nicht auf Brücken zu parken und sich in der Nähe der betroffenen Gebiete nur eingeschränkt zu bewegen. Aus Sicherheitsgründen wird dringend davon abgeraten, die Unwetterereignisse zu filmen oder zu fotografieren.
Bereits Anfang Juni war die Schweiz von Hochwasser betroffen, als der Bodensee im Norden des Landes über die Ufer trat. Die aktuellen Regenfälle, zusammen mit schmelzendem Schnee und durchnässten Böden, haben die Situation im Kanton Wallis und Graubünden weiter verschärft. Die Ufer der Rhone und ihrer Nebenflüsse sind für die Öffentlichkeit gesperrt, um die Hochwassergefahr zu minimieren.
Die lokalen und bundesstaatlichen Behörden arbeiten rund um die Uhr daran, die Auswirkungen der Überschwemmungen einzudämmen und die Sicherheit der Einwohner und Touristen zu gewährleisten. Einsatzkräfte sind in höchster Alarmbereitschaft, und es werden kontinuierlich Maßnahmen ergriffen, um auf mögliche Entwicklungen schnell reagieren zu können.
Die schweren Unwetter in der Schweiz haben zu einer angespannten und gefährlichen Lage in den Kantonen Graubünden und Wallis geführt. Während Rettungsaktionen für die Vermissten im Tal Misox laufen, bleibt Zermatt wegen des Hochwassers isoliert. Die Behörden haben umfangreiche Evakuierungs- und Notfallmaßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Situation bleibt kritisch, und weitere Regenfälle könnten die Lage noch verschärfen. Die betroffenen Gebiete stehen weiterhin unter intensiver Beobachtung, und die Einsatzkräfte sind bereit, um schnell auf mögliche Entwicklungen zu reagieren.