Im Stadion hingen Medienberichten zufolge Plakaten mit Sympathiebekundungen für die Spielerin, die nach dem Sieg der Spanierinnen im WM-Finale von Sydney am 20. August vom damaligen Verbandschef Luis Rubiales auf den Mund geküsst worden war. Das übergriffige Verhalten und sein Nachspiel mit weltweitem Echo hatten für Wochen den WM-Triumph nahezu in den Hintergrund treten lassen, die Spielerinnen hatten das Schweden-Spiel zunächst sogar bestreiken wollen.
Umso euphorischer priesen die spanischen Zeitungen den Erfolg, der mit einer besonderen Geste der Solidarität begonnen hatte. Die Spanierinnen hatten sich zusammen mit den Schwedinnen vor dem Anpfiff an der Mittellinie versammelt und hinter einem Plakat mit der Aufschrift "#SeAcabó" (zu Deutsch: "Schluss jetzt") postiert. Auf dem Plakat stand auf Englisch auch noch: "Our fight is the global fight" ("Unser Kampf ist der globale Kampf").
Die spanischen Sportzeitungen geizten nicht mit Lob: "Doppelter Sieg in Göteborg", schrieb "Sport" mit Blick auf die Aktion und das Resultat. "Dieses Spanien ist aus Gold", schrieb "As". "Die spanische Auswahl ist wieder glücklich. Sie spielt wieder Fußball. Und wie", meinte "Mundo deportivo". "Die Auswahlspielerinnen haben inmitten eines außersportlichen Tsunamis mit Qualität und Herz drei Punkte geholt bei ihrem Debüt in der Nations League", hieß es bei "Marca".
Durch den Sieg machten die Spanierinnen auch einen ersten Schritt Richtung Olympia in Paris im kommenden Jahr. In einer turbulenten Schlussphase fiel die Entscheidung in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch den Treffer von Mariona Caldentey per Strafstoß. Verursacherin Amanda Ilestedt hatte zuvor die Rote Karte bekommen.
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