Die FUR-Forscher erwarten, dass die deutschsprachige Bevölkerung 2024 etwa 70 Millionen Urlaubsreisen mit mindestens fünf Tagen Dauer machen wird. Vor der Pandemie hatte die Zahl bei rund 71 Millionen Reisen gelegen. Dieser Wert war im ersten Corona-Jahr 2020 um fast 30 Prozent eingebrochen und hatte sich nach vorläufigen Daten auf gut 69 Millionen Urlaube 2023 erholt.
Im November planten den Angaben zufolge bereits rund zwei Drittel der Deutschen einen oder mehrere Urlaube. Mehr als ein Zehntel gab in einer repräsentativen Umfrage für die Studie an, keine Reiseabsicht zu haben. Das könnte mit dem eigenen Geldbeutel zusammenhängen: 23 Prozent der Befragten sagten, dass eine Reise 2024 finanziell eher nicht möglich sein werde. Das war nochmals ein Prozentpunkt mehr als ein Jahr zuvor und damit ein neuer Höchstwert in mehr als 50 Jahren Reiseanalyse. Für 2022 hatte das nur etwa jeder Achte angegeben, für das Reisejahr 2020 waren es ungefähr 18 Prozent.
Mit Blick auf die Krisen in der Welt gab sich Lohmann gelassen: "Wir hatten in den vergangenen fünf Jahrzehnten nie einen Tourismus unter paradiesischen Bedingungen", sagte er. Es habe immer Krisen gegeben, nur Ort und Art änderten sich. Der Tourismus sei davon in aller Regel mehr oder weniger unbeleckt. "Urlaubsreisen sind in Deutschland eine liebgewonnene Gewohnheit. Deswegen bleibt die Nachfrage stabil, auch wenn drumherum alles unsicher erscheint", sagte Lohmann.
Die Reisemesse CMT (Caravaning - Motor - Touristik) öffnet am Samstag in Stuttgart ihre Pforten und ist nach eigenen Angaben die weltgrößte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit. 2023 hatten rund 265 000 Menschen die CMT besucht - ein Wert, den die Veranstalter in diesem Jahr gerne erneut erreichen oder sogar toppen würden. Auf der Messe sind mehr als 1600 Ausstellerinnen und Aussteller vertreten.