Aus dem nordkoreanischen Außenministerium hieß es weiter, die Schließungen seien "im Einklang mit den Veränderungen im internationalen Umfeld und der Außenpolitik des Staates". Zudem würden nicht nur Botschaften geschlossen, sondern auch diplomatische Vertretungen in anderen Staaten neu eröffnet. Ähnliche Maßnahmen seien bereits in der Vergangenheit ergriffen worden. Angaben zu den nun betroffenen Botschaften machte Pjöngjang nicht.
Die südkoreanische Regierung sieht in den Schließungen ein Anzeichen für massive wirtschaftliche Probleme im Nachbarland. Die verstärkten internationalen Sanktionen gegen Nordkorea hätten den Zufluss an ausländischer Währung unterbrochen, hieß es aus dem Wiedervereinigungsministerium in Seoul. Die Schließungen wiesen auf die "desolate wirtschaftliche Lage Nordkoreas" hin, in der es schwierig sei, selbst "minimale diplomatische Beziehungen zu traditionellen Verbündeten aufrechtzuerhalten".
Nach Angaben des Wiedervereinigungsministeriums in Seoul unterhält Nordkorea diplomatische Beziehungen zu mehr als 150 Ländern. Die Zahl der Auslandsvertretungen ist demnach seit den 1990er Jahren aufgrund finanzieller Schwierigkeiten zurückgegangen. Experten zufolge schloss Nordkorea Vertretungen in ähnlichem Umfang wie jetzt zuletzt in den 1990er Jahren. Damals traf das Land eine Hungersnot, bei der Hunderttausende Menschen starben - Schätzungen gehen in die Millionen.