Die Unruhen begannen Mitte Mai aufgrund von Protesten gegen eine umstrittene Wahlreform. Diese Reform wurde von vielen Einwohnern, insbesondere den einheimischen Kanaken, als Bedrohung für ihre Autonomie und Unabhängigkeitsbestrebungen gesehen. Neukaledonien, das zwischen Australien und Fidschi liegt, ist seit dem 19. Jahrhundert ein französisches Überseegebiet.
Trotz der Bemühungen der französischen Behörden, die Kontrolle über die Hauptstadt Noumea zurückzugewinnen, bleiben Barrikaden in einigen Teilen der Stadt bestehen, was die Lage weiter destabilisiert.
In einem öffentlichen Appell forderte Macron "die entschiedene und endgültige Aufhebung aller Blockaden" und betonte die Dringlichkeit einer friedlichen Lösung der Krise. Er verurteilte die Gewalttaten, die während der Proteste auftraten, und rief zur Rückkehr zum Dialog auf.
Trotz der anhaltenden Spannungen wurden am Montag Schulen und der internationale Flughafen von Noumea wiedereröffnet, was als Zeichen einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität gesehen wird. Die Unabhängigkeitsbefürworter haben jedoch erklärt, dass sie weiterhin auf der Straße bleiben und ihre Forderungen nach mehr Autonomie und Unabhängigkeit weiterverfolgen werden.
Letzte Woche kündigte Macron an, dass die umstrittene Wahlreform vorerst ausgesetzt werde, um die Spannungen zu entschärfen. Diese Reform war der Auslöser für die Proteste und die nachfolgenden Unruhen. Macron hat auch vorgezogene Parlamentswahlen in Frankreich ausgerufen, um die politische Landschaft nach der Niederlage seines zentristischen Lagers bei den EU-Wahlen zu stärken.
Die Unabhängigkeitsbewegungen in Neukaledonien haben die Reformen und Macrons Entscheidungen als unzureichend kritisiert und drängen auf weitere Schritte zur Sicherstellung ihrer Rechte und Selbstbestimmung.
Die Lage in Neukaledonien bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft verfolgt die Entwicklung aufmerksam. Es wird erwartet, dass die kommenden Parlamentswahlen in Frankreich neue Herausforderungen und mögliche Veränderungen in der politischen Landschaft bringen könnten.
Insgesamt bleibt die Situation in Neukaledonien eine Herausforderung für Macron und die französische Regierung, da sie versuchen, eine friedliche Lösung für die anhaltenden Unruhen zu finden und gleichzeitig die Einheit und Stabilität des Überseegebiets zu wahren.
Emmanuel Macron hat mit seinem Appell zur Deeskalation und seiner Entscheidung, die umstrittene Wahlreform auszusetzen, versucht, die Spannungen in Neukaledonien zu entschärfen. Die kommenden Wahlen in Frankreich könnten jedoch neue Herausforderungen für die politische Landschaft des Landes bedeuten, während die Einwohner von Neukaledonien weiterhin auf die Sicherung ihrer Rechte und Autonomie drängen.
Die internationale Gemeinschaft wird die Situation weiterhin genau beobachten, da die Behörden in Frankreich und Neukaledonien darum bemüht sind, eine friedliche Lösung für die anhaltenden Unruhen zu finden.