Dabei blockiert eingeschleuste Schadsoftware die Unternehmen oder legt ihre Infrastruktur lahm. Geschädigte können so nicht mehr auf ihre Daten zugreifen. Die Täter verlangen Lösegeld für die Entschlüsselung - ein besonders einträgliches Geschäft.
"Russland ist ein sicherer Hafen für Cyberkriminelle", erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Diese könnten dort ungestört ihre bösartigen Machenschaften gegen die USA, Großbritannien und andere Verbündete verfolgen. Der britische Außenminister fügte hinzu, die Angriffe verursachten echte Schäden für Menschen und deren Lebensunterhalt. Man werde die nationale Sicherheit Großbritanniens und seiner Verbündeten immer vor schwerer organisierter Kriminalität schützen - egal, wo und in welcher Form sie begangen werde. Zuletzt sind weltweit immer wieder Schulen, Krankenhäuser und auch Unternehmen wie die britische Post Opfer von Cyberangriffen geworden.
Gegen die Cyberkriminellen wurden Reisesperren verhängt, außerdem wurde mögliches Vermögen in Großbritannien und den USA eingefroren.
Inmitten zunehmender Spannungen mit dem Westen hat Russland den USA vorgeworfen, kluge Köpfe zu sich ins Land zu locken. Der US-Botschaft in Moskau sei im Zusammenhang mit "ziemlich inakzeptablen Praktiken" bei der Abwerbung von Arbeitskräften und Studenten eine Protestnote überreicht worden, sagte Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Er beschuldigte die US-Botschaft, soziale Netzwerke zum Anlocken von Russen zu missbrauchen. Die Botschaft hatte etwa Ende Januar auf Twitter einen Bewerbungsaufruf an russische Akademiker für Sommerschulen in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.
Infolge des von Kremlchef Wladimir Putin vor knapp einem Jahr angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie daraufhin verhängter westlicher Sanktionen kämpft Russland zunehmend mit der Abwanderung auch von Intellektuellen. Regelrecht ausgeblutet wurde das Land durch eine Teilmobilmachung für den Krieg in der Ukraine im vergangenen September, als Hunderttausende das Land verließen. Noch immer packen viele Russen ihre Koffer, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunftsperspektive mehr sehen. Von dem so genannten Brain-Drain besonders betroffen ist unter anderem Russlands IT-Branche.
dp/fa