Die Spannungen zwischen Donald Trump und Marco Rubio waren einst berüchtigt. Trump bezeichnete Rubio damals als „totales Leichtgewicht“ und erklärte, er würde ihm nicht einmal die Leitung eines seiner kleinen Unternehmen anvertrauen. Rubio konterte mit der Warnung, eine Trump-Präsidentschaft werde „nicht gut ausgehen“ und prophezeite, viele würden sich später für ihre Unterstützung rechtfertigen müssen.
Das war im Jahr 2016. Seither hat Rubio seine Haltung zu Trump stark geändert und gilt nun als einer seiner loyalsten Anhänger. Medienberichten zufolge könnte Rubio im neuen Kabinett von Trump als Außenminister fungieren. Dies wäre eine strategische Entscheidung angesichts der geopolitischen Spannungen, insbesondere im Hinblick auf China und den Iran, gegenüber denen Rubio eine harte Linie verfolgt. In der Ukraine-Frage hingegen zeigte er sich skeptischer, während er eine starke Unterstützung für Israel betont und kürzlich erklärte, die Verantwortung für den Gazakonflikt liege „zu 100 Prozent bei der Hamas.“
Auch Mike Waltz, ein republikanischer Abgeordneter und ehemaliger Soldat, wurde offiziell als Trumps neuer nationaler Sicherheitsberater bestätigt. Waltz, ein außenpolitischer Hardliner und Kritiker der russischen Gaspipeline Nord Stream 2, wird vermutlich versuchen, die USA global präsent zu halten, während er direkten militärischen Konflikten ausweichen möchte. Elise Stefanik, die als UN-Botschafterin nominiert ist, hat sich ebenfalls als loyale Unterstützerin Trumps positioniert. Sie vertritt seine Politik mit Nachdruck und hat sich besonders als engagierte Verteidigerin Israels profiliert.
Zudem wurde der Fox-News-Moderator Pete Hegseth für das Verteidigungsministerium vorgeschlagen. Obwohl er Militärerfahrung mitbringt, fehlt es ihm an politischer und strategischer Expertise. Trump lobte Hegseth als entschlossenen Verfechter der „America First“-Politik und erklärte, mit ihm seien „Amerikas Feinde gewarnt.“
Zusätzlich zu diesen umstrittenen Nominierungen wird Elon Musk, CEO von Tesla und X (ehemals Twitter), eine besondere Rolle außerhalb des Regierungskabinetts übernehmen. Er soll die Verwaltung effizienter gestalten und Bürokratie abbauen – eine Entscheidung, die aufgrund möglicher Interessenkonflikte viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, da Musk als Technologieunternehmer auch enorme Reichweite und Einfluss auf die öffentliche Meinung hat.
In der Einwanderungspolitik könnte es drastische Maßnahmen geben, da Trump für die Position des „Grenz-Zars“ den ehemaligen ICE-Direktor Tom Homan und als Vizestabschef Stephen Miller in Betracht zieht. Miller, der in der ersten Trump-Regierung als Architekt der harten Einwanderungspolitik bekannt war, wird die Strategie maßgeblich mitgestalten. Homan plant strikte Maßnahmen zur Eindämmung der illegalen Migration und hat bereits Razzien angekündigt.
Es zeichnet sich ab, dass Trumps Personalstrategie auf Loyalität und Unterstützung seiner Agenda abzielt. Viele der zukünftigen Kabinettsmitglieder standen bereits während des ersten Amtsenthebungsverfahrens an seiner Seite und haben seine Ansichten verteidigt.