
Laut Erkenntnissen der Ermittler soll der aus Aserbaidschan stammende Mann ein mutmaßlicher Hauptorganisator einer Bande gewesen sein, die in größerem Umfang vor allem Menschen aus der Türkei nach Deutschland schleuste. Demnach soll er in zahlreichen Fällen deren Anreise organisiert und dafür etwa Bus- und Zugfahrkarten besorgt sowie die Unterbringung an Etappenzielen geregelt haben. Zudem soll er selbst Menschen illegal über die Grenze gebracht haben.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Mann für die illegale Einreise von mehr als 400 Menschen "zumindest mitverantwortlich" war und dafür von jedem Geschleustem mindestens 400 Euro kassierte. Die Gesamtsumme, welche die Menschen der kriminellen Organisation des Verdächtigen bezahlen musste, war demnach mit 6500 Euro bis 8000 Euro deutlich höher. Dem Verdächtigen werden zahlreiche Delikte zur Last gelegt, darunter insbesondere banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern.
Dazu kommen Vorwürfe wie ein illegales Kraftfahrzeugrennen sowie Widerstand, weil er sich bei seiner Festnahme vor rund einem Jahr mit sechs Geschleusten im Auto bei Kiefersfelden an der deutsch-österreichischen Grenze eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte und anschließend Einsatzkräfte bedrohte. Die Anklage wurde am Landgericht Traunstein erhoben. Es muss noch über die Zulassung sowie die Eröffnung einer Hauptverhandlung entscheiden.