Denn auch dort ist ein 49-Euro-Ticket, welches im ganzen Land gelten soll, geplant. In dem Vorhaben unterstützte Präsident Emmanuel Macron kürzlich den französischen Verkehrsminister Clement Beaune. Dieser arbeitet seit einiger Zeit daran, Bahnfahren in Frankreich für Reisende attraktiver zu machen, und scheut sich auch nicht davor, dafür den Flugverkehr einzuschränken oder höher zu besteuern.
Nach der Einführung des Tickets sei dann auch eine jeweilige grenzübergreifende Anerkennung der beiden Tickets zwischen Deutschland und Frankreich denkbar, bekräftigte Macron kürzlich in einem Interview. Er greift damit einen Vorschlag des deutschen Verkehrsministers Volker Wissing aus dem Juni auf. Wenn es nach Wissing geht, soll dies jedoch noch lange nicht alles sein. Der Verkehrsminister wünscht sich, dass das 49-Euro-Ticket perspektivisch in ganz Europa gilt, wie er in einem Social-Media-Post ankündigte.
Eine Idee, die sicherlich noch nicht in Kürze umgesetzt werden kann – vielleicht aber in Zukunft Realität wird. Wissings Wunsch nach einem grenzübergreifenden 49-Euro-Ticket zwischen Deutschland und Frankreich scheint sich ja schon mal zu erfüllen. Bis es so weit ist, kommst du übrigens auch schon jetzt mit deinem Deutschlandticket ins europäische Ausland – wie das funktioniert und wo du überall hinfahren kannst, haben wir hier übersichtlich für dich zusammengestellt. Auch wenn die Verkehrsminister beider Länder vom 49-Euro-Ticket begeistert sind, gibt es in Deutschland und Frankreich von vielen Stellen auch Kritik am Ticket beziehungsweise an den Plänen. Besonders die Finanzierung ist dabei immer wieder Thema, denn das Ticket wird in Deutschland derzeit zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert – eine Erhöhung des Preises sei nicht unwahrscheinlich.
„Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht“, sagte der Vizepräsident des VDV, Werner Overkamp. Auch die Verbraucherzentralen in Deutschland sind nicht vollends zufrieden. Sie kritisieren den Bestellprozess, schlechten Kundenservice der Bahn, eine komplizierte Kündigung des Tickets und dass das Ticket nicht für alle erwerbbar sei. Auch in Frankreich steht besonders die Finanzierung einer Art 49-Euro-Tickets zur Debatte. Viele Regionalpolitiker befürchten, dass die Kosten teilweise auf die lokalen Gemeinden abgewälzt werden, was für diese in der aktuellen Finanzlage jedoch nicht möglich sei.
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