Er sei sicher, dass Hessens CDU-Landesvorsitzender Boris Rhein eine kluge Entscheidung getroffen habe. "Ich will allerdings auch sagen, für die Bundespartei ist das keine Vorentscheidung in die ein oder andere Richtung." Richtig sei auch, dass die CDU nicht von den Grünen belehrt werden müsse, "dass wir anschlussfähig bleiben müssen an die Grünen", sagte Merz. "Die Grünen müssen an die Wirklichkeit anschlussfähig bleiben." Sie müssten akzeptieren, dass sie Kompromisse machen müssten. Wenn sie dazu nicht bereit seien, habe die Union andere Optionen.
Deutschlands erstes schwarz-grün regiertes Flächenland soll ein schwarz-rotes Kabinett bekommen. Fast fünf Wochen nach der Landtagswahl hat sich die klare Siegerin CDU am Freitag entschieden, mit der SPD Koalitionsverhandlungen zu beginnen. Am Freitagabend beschlossen dann auch Parteirat und Landesvorstand der SPD in Kassel einstimmig die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der CDU, wie ein SPD-Sprecher mitteilte. Die Verhandlungen sollen laut CDU am Dienstag beginnen.
Bislang regiert die CDU in Hessen seit rund einem Jahrzehnt mit den Grünen zusammen, meist recht geräuschlos. Die SPD drückt dagegen schon seit etwa einem Vierteljahrhundert die Oppositionsbank. Mit ihrer Spitzenkandidatin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, hatte sie bei der Wahl im Oktober im Vergleich zur Abstimmung vor fünf Jahren deutlich an Zustimmung verloren.