Kanaren

Fast 32.000 Männer, Frauen und Kinder haben in diesem Jahr bisher mit dem Boot auf der tödlichsten Migrationsroute der Welt die Kanarischen Inseln erreicht und damit einen 17 Jahre alten Rekord für Ankünfte auf dem spanischen Archipel gebrochen. Am Freitag und Samstag erreichten vier Boote mit insgesamt 739 Menschen El Hierro, die kleinste und westlichste der Kanarischen Inseln, zusammen mit den Leichen von zwei Menschen, die auf der gefährlichen Atlantikroute von Afrika aus ums Leben gekommen waren. Zwei weitere Menschen starben im Krankenhaus.

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Ein mit 280 Menschen vollgestopftes Holzboot, das am Dienstag auf der Kanarischen Insel El Hierro ankam, gilt als das am stärksten überfüllte Flüchtlingsschiff, das den spanischen Archipel erreicht hat, nachdem es die gefährliche Atlantikroute von Westafrika aus überquert hatte. Allein am Dienstag erreichten mehr als 500 Menschen El Hierro, da Schmuggler das ruhigere Herbstwetter nutzten, um Menschen auf die Kanaren zu bringen. Die Rettungsdienste meldeten, dass ein weiteres Boot mit 79 Menschen ankam, während 127 weitere aus dem Meer gerettet wurden.

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"Man sollte sie alle zum Teufel jagen, am besten die Grenzen dichtmachen! Die Engländer und die Deutschen sind die schlimmsten, die machen uns das Leben zur Hölle hier", schimpft mit wutverzerrtem Gesicht die Frau in den Achtzigern, die nahe des Park Güell in Barcelona mühsam ihre Einkaufstüten nach Hause schleppt. Kurz zuvor hatte sie eine Gruppe junger Touristen beschimpft, die ihr auf dem engen Bürgersteig keinen Platz gemacht hatten. Im Café stimmt ein älterer Herr der Rentnerin zu. Unter dem Johlen seiner Freunde ruft er: "Von meinem Balkon spucke ich auf das Gesindel."